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Landeshauptstadt: Rosenpelargonie als Dank

Alexander Richter kaufte 1000. Jahreskarte für den freiwilligen Parkeintritt / Geld dient Brückensanierung

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Mit einer rotblühenden seltenen Rosenpelargonie im Kübel wurde gestern Nachmittag Alexander Richter am Sanssouci-Eingang Obelisk begrüßt. Kurz zuvor hatt er bei Besucherbetreuer Benjamin Melzer, einem Geographiestudenten der Uni Potsdam, eine Jahreskarte für den freiwilligen Parkeintritt erworben. Er war der 1000., der diesen Obolus seit dem Start der Aktion entrichtete. Die erste Karte hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs am 17. März gekauft.

Über die prachtvolle Pflanze, die Gartenbereichsleiter Sven Kerschek im Neuen Garten herangezogen hat, freute sich der 35-jährige Justizangestellte sehr, kann er damit doch seine Hausterrasse schmücken. Mit dem gebürtigen Potsdamer hatte Fortuna den richtigen Jubilar ausgewählt, denn Richter ist ein Stammgast in Sanssouci.

Die Besucherbetreuer in den knielangen dunkelblauen Gehröcken, gestreiften, mit Messingknöpfen besetzten Westen und mit einem Dreispitz auf dem Kopf stoßen bei den Besuchern auf großes Entgegenkommen, wenn sie um den freiwilligen Parkeintritt bitten. Die Stiftung hat deshalb die Zahl dieser im Nebenjob tätigen Mitarbeiter auf 20 erhöht. Die Aktion soll in diesem Jahr auf Berlin-Charlottenburg und 2007 auf weitere Parke der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ausgedehnt werden, so den Neuen Garten und Babelsberg.

Auch die Automaten, aus denen man die durch Park- und Pflanzenmotive als Sammelstücke gestalteten länglichen Karten ziehen kann, werden rege genutzt. Auf der Rückseite ist ein Parkplan abgedruckt. Das Einzelticket kostet zwei Euro, die Jahreskarte zwölf Euro. 40 000 Euro sind bereits zusammengekommen und werden für zusätzliche Restaurierungsmaßnahmen und die Parkpflege eingesetzt. In diesem Jahr wird davon die Brücke über den Parkgraben in Höhe des Chinesischen Teehauses erneuert. Als Teil des Ökonomieweges durch Sanssouci besitzt sie erhebliche Bedeutung. Wegen der angerosteten Stahlteile kann die Brücke seit 2002 von Bau- und Lieferfahrzeugen, aber auch von der Feuerwehr nicht mehr passiert werden. Sie stellt ein frühes Beispiel der Betonbauweise dar und steht unter Denkmalschutz.

Durch den freiwilligen Parkeintritt hofft die Schlösserstiftung den hohen Fehlbedarf in der Pflege der Parks abzubauen, der jährlich bei zwei Millionen Euro liegt. Der dadurch entstandene Investitionsstau wird auf 20 Millionen Euro geschätzt. Wer eine Eintrittskarte kaufe, erweise sich als echter Freund der Weltkulturerbeparke, erklärte Generaldirektor Hartmut Dorgerloh. Die Stiftung rechnet mit Einnahmen von jährlich einigen hunderttausend Euro.

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