Landeshauptstadt: Rotarier in Fahrland

Der Jugendklub Treffpunkt in Fahrland hat neuerdings renommierte Unterstützer: Den Potsdamer Rotary Club. Die Rotarier gibt es weltweit, viele wohlhabende Bürger gehören zu den Mitgliedern. Die Potsdamer Rotarier fördern nun den Treffpunkt Fahrland, am Dienstag trafen sie sich gemeinsam mit Jugendlichen in dem Haus an der Ketziner Straße. „Sie haben uns mit einer großzügigen Spende sehr geholfen“, sagte gestern Thomas Liebe, seit Jahren der Treffpunkt-Chef.

Unter anderem habe das Haus nun wieder ein funktionsfähiges Kicker-Spiel und einen Volleyballplatz, so Liebe, auch der Kraftraum sei erneuert worden. Ebenso habe man begonnen, das Dachgeschoss des Jugendklubs auszubauen. „Außerdem haben uns die Rotarier ihre Hilfe angeboten, wenn unsere Jugendlichen einmal ein Praktikum oder eine Ausbildung benötigte“, sagte Liebe – dem trotz all solcher guten Nachrichten gestern nicht zum Feiern zumute war.

Grund sind aktuelle Vorwürfe, die die Antifaschistische Linke Potsdam in Zeitungen gegen den Treffpunkt erhoben hat: Dieser sei immer noch ein „Rückzugsraum“ für Neonazis aus dem Ortsteil. Solche Anschuldigungen hatte es bereits vor vier Jahren gegeben und werden seitdem etwa im Jahresrhythmus erhoben. Liebe gab sich gestern nachdenklich: „Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst.“ Und natürlich würde er Jugendliche aus dem Ortsteil kennen, die mit Name und Bild auf Internetseiten der Antifa zu sehen – etwa bei Neonazi-Aufmärschen oder in einschlägiger Szene-Kleidung. Gleichzeitig wehrte sich Liebe dagegen, Probleme mit rechtsextremen Jugendlichen würden verharmlost. Unter anderem habe der Klub in den vergangenen Monaten mehrmals mitgeholfen, rechtsextreme Plakate im Ortsteil zu entfernen. Auch gäbe es eine enge Zusammenarbeit mit Polizei und der Stadtverwaltung zu dem Thema, so Liebe weiter: „Ich kann nur einladen, hier vorbeizukommen und sich selbst ein Bild zu machen.“ H. Kramer

H. Kramer