Landeshauptstadt: Rotavirus: Rekordzahl im Mai
Durchfall, Erbrechen, Fieber: Eine Infektionswelle mit Rotaviren hat die Landeshauptstadt erfasst. 85 Fälle zählte das Gesundheitsamt im Mai, so Stadtsprecherin Rita Haack.
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Durchfall, Erbrechen, Fieber: Eine Infektionswelle mit Rotaviren hat die Landeshauptstadt erfasst. 85 Fälle zählte das Gesundheitsamt im Mai, so Stadtsprecherin Rita Haack. Im Januar waren es noch 14. Dass vier Wochen nacheinander mehr als 18 Neuerkrankungen gemeldet wurden, sei seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 noch nie vorgekommen, sagte Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut gestern auf PNN-Anfrage. Bekannt sei allerdings, dass die ansteckende Durchfallerkrankung in Wellen und verstärkt im Frühjahr auftritt.
Gefährlich sei sie vor allem für Kinder und alte Menschen, erklärt Glasmacher. Sie rät bei diesen Patienten zu einem Arztbesuch: Denn der Flüssigkeitsverlust könne den Kreislauf gefährden und im schlimmsten Fall zum Tod durch Austrocknung führen. Normalerweise klingt die Erkrankung nach zwei bis sechs Tagen ab, so Glasmacher. Die Einnahme von Anti-Durchfall-Tabletten verlängere dagegen den Krankheitsverlauf, da dadurch die Ausscheidung der Viren erschwert wird.
Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum gab auf mehrmalige PNN-Anfrage keine Auskunft über Fallzahlen und Behandlungsroutinen bei Rotaviren. Im St. Josefs-Krankenhaus gab es 2007 erst vier Fälle von Rotaviren, so der ärztliche Direktor Dr. Eckart Frantz gestern auf PNN-Anfrage. Bei allen Fällen habe es sich um „mitgebrachte Viren“ gehandelt, betont Frantz. Die Patienten wären also nicht in der Klinik erkrankt. Erst Ende April war es im Klinikum Fulda zu einer Salmonellen-Epidemie mit zwei Toten gekommen. Die Ursache soll verunreinigtes Essen gewesen sein. JaHa
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