Landeshauptstadt: Rote Kasernen erneut an Mierbach

Nauener Vorstadt - Die Mierbach und Conradi Gbr hat auch im zweiten Anlauf zwei Gebäude der Roten Kasernen ersteigert. Nachdem der Zuschlag zuletzt nach einer Klage der Netzhaus AG verweigert wurde, fand gestern erneut eine Zwangsversteigerung des früheren Brandenburger Prestige-Projektes PanMedium statt. Das höchste Gebot gaben dabei Jörg Mierbach aus Chemnitz und Rüdiger Conradi aus Wiesbaden mit 80 000 Euro ab. Über einen Zuschlag für die beiden Hauptgläubiger der insolventen Stiftung wird am kommenden Dienstag entschieden. Der Kaufpreis des auf 6,7 Millionen Euro geschätzten High-Tech-Standortes an der Nedlitzer Straße hat laut Mierbach nun etwa fünf Millionen Euro gekostet. Die Unternehmer kauften im Vorjahr der Commerzbank die Kredite der PanMedium-Stiftung ab und leiteten danach eine Zwangsverwaltung der mit öffentlichen Mitteln ausgebauten Immobilie ein. Einst wurden die ehemaligen Kasernengebäude mit knapp zehn Millionen Euro der Investitionsbank des Landes Brandenburg saniert. Die Baukosten betrugen damals knapp 15 Millionen Euro. Ausstehende Forderungen an die neuen Eigentümer haben unter anderen die Trend Network AG (270 000 Euro) sowie die Netzhaus AG (185 000 Euro) gestellt. Letztere wollen diese, so heißt es in einem Schreiben, mit den fälligen Mietzahlungen verrechnen. Objekt-Ersteigerer Jörg Mierbach sagte zuletzt gegenüber den PNN, die Netzhaus AG, die unter anderem die offizielle Internet-Seite der Stadt Potsdam bereit stellt, zahle seit sechs Monaten keine Miete. Durch den Kauf werde laut Rechtspfleger Wilhelm Heinrich nicht der Mietvertrag der Nutzer gebrochen, es gebe aber ein Sonderkündigungsrecht, beispielsweise bei Eigenbedarf oder Mietrückständen. jab