Landeshauptstadt: Rote Kasernen: Verkauf unter Dach und Fach Besitzerwechsel nach PanMedium-Insolvenz

Nauener Vorstadt - Der Verkauf zweier sanierter Gebäude der Roten Kasernen an der Nedlitzer Straße ist perfekt. Wie der Sprecher des Amtsgerichtes Potsdam Wolfgang Peters bestätigte, sei der Zuschlag gestern um 11 Uhr – nach Ende der Einspruchsfrist – erteilt worden. Damit sind die beiden Unternehmer Jörg Mierbach und Rüdiger Conradi neue Besitzer der Immobilie. Conradi und Mierbach waren bei einer Zwangsversteigerung am 24. Januar die einzigen Bieter und hatten den Zuschlag für fünf Millionen Euro erhalten. Die Zwangsversteigerung war die Folge der Insolvenz der PanMedium-Stiftung, die in dem Gebäudekomplex ein Technologiezentrum betreiben wollte. Zu diesem Zweck ließ sie die denkmalgeschützte Kaserne aufwändig restaurieren und für einen modernen Büro- und Technologiebetrieb ausbauen. Das vom damaligen Oberbürgermeister Matthias Platzeck als „Goldstaub für Potsdam als Technologiestandort“ bezeichnete Projekt hatte 29 Millionen Euro gekostet, davon 19,5 Millionen Euro Fördermittel des Landes. Es erwies sich aber als nicht lebensfähig. Die beiden Käufer sind gleichzeitig Hauptgläubiger von PanMedium. Dem Vernehmen nach kauften sie zuvor der Commerzbank deren Mehrmillionenforderung ab. Im Zusammenhang mit den durch die Investitions- und Landesbank (ILB) ausgereichten Fördermillionen ist im Grundbuch als Zweckbestimmung die Vermietung an kleinere und mittlere Unternehmen eingetragen. Ob diese „Dienstbarkeit“ bestehen bleibt, ist derzeit unklar. „Bisher hat an uns noch niemand den Wunsch herangetragen, auf die Dienstbarkeit zu verzichten“, sagt ILB-Sprecher Matthias Haensch. G.S.