Landeshauptstadt: Rote Nasen und Eisbein
Vier Sterneköche zelebrierten ein Essen für Clownssprechstunde
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Zum Veranstaltungsort „Manege“ am Neuen Markt passten die Clowns mit den roten Nasen vorzüglich. Fernando und Fifi, hinter denen sich die Schauspieler Detlef Gohlke und Carine Limbosch mit dem hübschen französischen Akzent verbergen, machten ihre Honneurs jedoch nur vor der Tür. In Aktion treten sie dann an ganz anderem Ort, nämlich auf der Kinderstation des Evangelischen Krankenhauses in Ludwigsfelde. Das bekommt nach dem Festdinner 8000 Euro überwiesen. Und Chefarzt Dr. Markus Schmidt rieb sich schon mal strahlend die Hände ob der großen Resonanz, ehe er selbst zum Festmahl schritt.
Der Wareneinsatz für die kostenlos arbeitenden vier Spitzenköche wurde gesponsert. Damit kann fast die gesamte Einnahme von 75 Euro pro Essen ans Krankenhaus gehen und so wird abgesichert, dass die beiden Clowns einmal in der Woche das Gemüt kranker Kinder aufheitern können. (Im Potsdamer Bergmann-Klinikum übernahm die Firma Spreequell die Finanzierung eines ähnlichen Clownsauftritts für ein Jahr.) Die Gäste aus Potsdam, dem Umland und Berlin sind entweder Mitglied von Round table 190 oder erfuhren über Freunde und die Presse von dem Essen und so kam zum erlesenen Mahl auch gleich noch ein Plausch unter Bekannten und Freunden. Unternehmer Hans Röring war gar ein Geschäftspartner von Oliver Paul, der das Charity-Essen organisiert hatte. Offenbar war es ein Leichtes, die vier Spitzenköche für den Sonntagseinsatz zu gewinnen. „Das ist doch Ehrensache“, meinte Roy Petermann, der von sich behauptet, dass er „aus dem Bauch heraus“ kocht, sein Restaurant in Lübeck eigentlich nicht oft verlässt, sich aber auf das Zusammentreffen mit den drei anderen Könnern ihres Faches gefreut hat. Alexander Dressel aus Potsdam war ebenfalls schnell zum kostenlosen Einsatz bereit. Er habe selbst drei Kinder und sei froh, dass sie alle gesund sind. Er könne sich aber gut vorstellen, wie wichtig etwas Aufheiterung im Krankenhaus ist.
„Für die 150 Plätze gab es jede Menge Interessenten“, meinte Paul. „Wir hätten auch 250 Karten verkaufen können.“ Für so viel karitative Esser aber war in der Manege kein Platz. Sie hatte sich mit freundlich dekorierten Tischen in ein edles Restaurant verwandelt und der Kronleuchter spendete die richtige Beleuchtung für die feinen Speisen, die sich die Köche Alexander Dressel aus Potsdam (Gruß aus der Küche mit gratiniertem Heilbutt und fruchtige Nachspeise mit Hibiskusblüte), Michael Kempf aus Berlin (Jakobsmuschel auf Griebenkrokant, Spanferkeleisbein in Malzbier und Salatkren), Michael Röhm aus Lüneburg (Riesengarnele mit Ingwercreme und Spitzkohl), und Roy Petermann aus Lübeck (Bauerngockel auf Pfifferlings-Gerstenrisotto und Zückerrübenstroh) ausgedacht hatten. H. Dittfeld
H. Dittfeld
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