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Sport: Röver, immer wieder Röver

Zwischen Babelsberg und Rostock gibt es viele Beziehungen

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Zwischen Babelsberg und Rostock gibt es viele Beziehungen Von Peter Rosenzweig Wenn es am Sonntag um 14 Uhr im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion nicht aus Kannen regnet, müsste der Saison-Zuschauerrekord der NOFV-Oberliga Nord mit der Partie SV Babelsberg 03 – FC Hansa Rostock/Amateure deutlich überboten werden. Welch eine Konstellation: Auf alle Fälle sehen die Fans den neuen Tabellenführer. Der derzeitige – die Berliner Hertha-Amateure – kann es nicht bleiben, weil er spielfrei ist. Endet die Partie unentschieden oder gewinnen die punktgleichen Hanseaten, rücken sie an die Spitze. Bleibt Nulldrei am Sonntag Sieger, gebührt den Einheimischen – zumindest vorübergehend – die Krone. Achtmal haben Rostocks Reservisten – mal zu DDR-Liga-Zeiten als „Zweite“ des FC Hansa, mal als Hansa-Amateure – dem SVB 03 einschließlich seinem Vorläufer Motor Babelsberg zwischen dem 8. Oktober 1967 und dem 1. März 1998 im Punktspiel gegenüber gestanden. Ginge es nach der bisherigen Bilanz, wären die Filmstädter chancenlos, denn einem Babelsberger 2:0-Sieg und drei 1:1 stehen vier Rostocker Siege mit dem Torverhältnis von 15:5 gegenüber. Doch diese Babelsberger Niederlagenkette begann vor 35 Jahren, erwähnenswert wäre heute, dass schon seinerzeit die ausgezeichnete Rostocker Nachwuchsarbeit und die sehenswerte Spielkultur bekannt waren und dass am 13. Dezember 1987 der damals 19-jährige Jens Dowe dabei war, der 14 Jahre später für Nulldrei in der 2. Bundesliga kickte. In jüngerer Zeit ging es 1996/97 zwischen Hansas Amateuren und Babelsberg in der Oberliga um den Aufstieg. Anfangs lagen die Rostocker vorn, bis Nulldrei nach einer phänomenalen Serie ohne Niederlage erstmals die Regionalliga erreichte; begleitet von Hansa. 1997/98 ging es gleich wieder gegen den Abstieg, den der SVB vermeiden konnte, Rostock aber nicht. So mancher Rostocker Fußballer wurde und wird in der Filmstadt als spielstarker Mitstreiter gern gesehen, manch einer hatte sich vorher gegen Nulldrei empfohlen. Beim 1:1 am 29. September 1996 glich Rostocks damaliger Kapitän Björn Laars – vier Jahre später bei Nulldrei am Ball – die Babelsbergher 1:0-Führung aus, übrigens erzielt von Dietmar Drabow auf Vorlage von Herman Andreev. Das Unentschieden musste Torwart Weigang retten, indem er einen Schuss von Marco Laaser von der Strafraumgrenze und einen Knaller von Enrico Röver – der schon bald nach Saisonbeginn mit acht Treffern auf der Liste stand und seit 2000 das SVB-Trikot trägt – aus 20 Metern hielt. Kurz vor Schluss musste Röver noch vom Platz, weil er nach einer Attacke an Heiko Bengs – am Sonntag als Einziger aus Nulldreis damaligen Aufgebot noch dabei – Gelb-Rot sah. Das Rückspiel am 23. März 1997 ging wieder 1:1 aus: Babelsbergs Führung durch Knuth egalisierte Röver; Laars und Laser waren auch beteiligt. Den ersten und bisher einzigen Sieg gegen die Rostocker holte Nulldrei am 6. September 1997 nach dem gemeinsamen Aufstieg in die Regionalliga mit 2:0 (Tore: Jonekeit, Knuth) im „Karli“ heraus. Zunächst aber musste Torwart Galkowski einen Kopfball Rövers mit großartiger Parade halten. Das Rückspiel am 1. März 1998 endete erneut 1:1; für den SVB traf Stefan Oesker.

Peter Rosenzweig

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