Sport: Röver traf zu zwei Heimsiegen über TeBe
Seit 82 Jahren gibt es Fußball-Duelle zwischen Nulldrei und Tennis Borussia Berlin
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Seit 82 Jahren gibt es Fußball-Duelle zwischen Nulldrei und Tennis Borussia Berlin Tennis Borussia Berlin, am Freitagabend um 19 Uhr unter Flutlicht nächster Gegner des SV Babelsberg 03 im Karl-Liebknecht-Stadion, verbindet mit dem SVB die mit großem Abstand längste Tradition aller NOFV-Oberliga-Kontrahenten. Die Borussen, 1902 gegründet und 1920 in die oberste Berlin-brandenburgische Klasse aufgerückt, waren 1922 für ein Jahr in die zweithöchste Liga abgestiegen und trafen dort erstmals auf den SV Nowawes 03, der auch in der Kreisliga ansässig war. Im Berliner Hinspiel am 15. Oktober 1922 gab es einen haushohen 9:1-Sieg der lilaweißen „Veilchen“, im Nowaweser Rückspiel konnten die Nulldreier gegen den Staffelsieger ein achtbares 2:3 herausholen. 82 Jahre sind seitdem vergangen, 17 Punktspiele wurden bisher zwischen den beiden Mannschaften ausgetragen, aber noch nie begegneten sie sich als führende Vertretungen ihrer Klassen bzw. Staffel wie diesmal, belegen sie doch hinter den nicht aufstiegsinteressierten Amateuren des FC Hansa Rostock Rang 2 und 3 der NOFV-Oberliga Nord. Lange Unterbrechungen kennzeichnen die beiderseitigen Kontakte. TeBe gehörte in Berlin-Brandenburg bald zur unmittelbaren Spitze, war jahrelang härtester Konkurrent des zweimaligen Deutschen Meisters und Berliner Serien- Champions Hertha BSC, wurde 1932 und 1941 selbst hauptstädtischer Titelträger. 1935 stieg Nulldrei in die oberste Klasse auf und traf nun bis 1944 neunmal auf die Borussen, konnte aber nur zweimal gewinnen – in der ersten und letzten Partie; sechs Niederlagen mussten eingesteckt werden, einmal gab es ein Remis. Am 1. Dezember 1935 an der Sandscholle wandelte Nulldrei bei Dauerregen einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg um; Schymanski (3) und Unger waren die Torschützen. Am 19. November 1944 feierte Nulldrei am Horstweg durch Apel, Hinzmann und Hordyk einen 3:0- Sieg; das Rückspiel fiel dem „totalen Krieg“ zum Opfer. Am 5. März 1944 hatte Nulldrei an gleicher Stelle eine 3:0-Halbzeitführung durch Senkpiehl (2) und Hordyk noch zum 3:3 aus der Hand gegeben. Älteren Fußballfreunden sind die Namen solcher TeBe- Könner wie der Nationalspieler „Hanne“ Berndt und Erich Kauer, wie „Fritze“ Wilde, „Männe“ Kästner, Otto Boßdorf, „Schnalle“ Schulz und „Keule“ Podratz, die zur damaligen Zeit in Babelsberg aufspielten, in guter Erinnerung. Den bedeutendsten Erfolg gegen Tennis Borussia (mit dem früheren Nulldreier Willi Thiele im Tor) erkämpften seinerzeit nicht die Männer vom Horstweg, sondern Lokalrivale Eintracht 06. Im Pokalspiel am 19. Mai 1940 unter den Augen von Nationalmannschaftstrainer Sepp Herberger, der 1928/29 als Aktiver bei TeBe nebenbei die Nulldreier trainiert hatte, besiegten die Eintrachtler im größten Kampf ihrer Vereinsgeschichte die Lilaweißen sensationell mit 5:2. Zu den Torschützen gehörte auch „Schupo“ Tietz. Sechs Eintracht-Akteure dieses Spiels kehrten aus dem Krieg nicht zurück. Nach dem Krieg, in den Jahren der staatlichen Spaltung, holten die Borussen 1947 und 1950 die (Gesamt-)Berliner Meisterschaft und 1951, 1952 und 1958 die Meisterschaft der höchsten Klasse von Westberlin, der Verbandsliga. Doch bald übernahm Hertha BSC auf Dauer die Spitzenposition. TeBe gehörte 1974/75 und 1976/77 der 1. Bundesliga an, spielte lange Jahre in der 2. Bundesliga. Zwei Freundschaftsspiele aus der Nachkriegszeit sollten nicht unerwähnt bleiben. In einer „Doppelveranstaltung“ am 29./30. Mai 1954, einem Wochenende, gewann zunächst der 6. der obersten Klasse von Westberlin, Tennis Borussia, im Mommsenstadion gegen den 5. der DDR-Oberliga, Rotation Babelsberg, mit 2:1 (Babelsbergs Torschütze: Schuster). Einen Tag später drehten die Filmstädter mit 5:1 den Spieß um (Schöne/2, darunter ein phänomenaler 40-Meter-Direktschuss, Giesler I/2 und Bartholomäus). Bei TeBe wirkte eine Halbzeit der frühere Scharfschütze von Eintracht 06 Babelsberg, „Jacki“ Gregor, mit. Nach einer schweren Krise und Insolvenz peilen die „Veilchen“ nun wieder höhere Ziele an. Gegen Nulldrei gab es seit 1997 sechs Spiele in Regionalliga Nordost, Regionalliga Nord und NOFV-Oberliga Nord. TeBe gewann 4:0 am 12. September 1997 im Mommsenstadion und 3:1 am 7. März 1998 im „Karli“ (Nulldrei-Torschütze: Lau) sowie 1:0 in der vorigen Saison am 15. November 2003 im Mommsenstadion. Nulldrei blieb siegreich mit 2:1 am 21. Oktober 2000 im „Karli“ (Lazic, Röver), mit 1:0 am 21. April 2001 im Mommsenstadion (Küntzel) und 3:2 am 16. Mai 2004 daheim (Röver, Grossert und Patrick Moritz).
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