Sport: RSV Eintracht erledigt Hausaufgabe
Beim letztlich klaren 4:0-Erfolg bei Babelsberg 74 leistete der Gastgeber lange Widerstand
Stand:
Für die einstigen Teamgefährten Patrick Moritz und Carsten Busch war es ein Wiedersehen als Gegner. Von 2006 bis 2008 spielten beide beim SV Babelsberg 03, mit dem sie gemeinsam 2007 den Aufstieg von der Ober- in die Regionalliga schafften. Nach ihrem Abschied vom höherklassigen Fußball spielen beide in der Landesliga – Moritz als Spielführer beim FSV Babelsberg 74 und Busch seit gut einem halben Jahr als Torhüter beim RSV Eintracht Stahnsdorf. Und mit diesem kann er sich vorstellen, auch eine Klasse höher - in der Brandenburgliga - zu spielen. „Jeder Aufstieg macht Spaß“, sagt der 33-Jährige.
Mit 4:0 (1:0)-Auswärtserfolg des RSV gegen den FSV am vergangenen Samstag haben die Stahnsdorfer für die anvisierte Meisterschaft die „nötigen Hausaufgaben“ erledigt, wie RSV-Coach André Kather nach Spielende sagte. „Nicht mehr und nicht weniger“, wie er seinen Spielern bei aller Freude erklärte. Und das letztlich klare Resultat ist trügerisch. Denn gut 60 Minuten lang waren die Gastgeber der unangenehme Gegner, den Kather erwartet hatte. Selbst das frühe 1:0 in der zweiten Minute durch einen von Thomas Poznanski verwandelten Foulelfmeter befreite den Tabellenzweiten nicht von seiner Nervosität. „Wir waren etwas blockiert“, so der RSV-Coach, während auf der andere Seite 74-Trainer Jens Kähne seine Mannschaft im ersten Durchgang als die aktivere sah.
Tatsächlich zeigte sich der FSV durch den schnellen Rückstand nicht beeindruckt. Früh und konsequent wurde der Gegner bei Ballbesitz attackiert und zu Fehlern gezwungen. Die Babelsberger versuchten immer wieder, Standardsituationen zu erzwingen, durch die sie auch ihre größten Chancen hatten. „In der ersten Halbzeit haben wir regelrecht gebettelt, dass der Gegner einen Freistoß reinköpft“, resümierte Kather. Doch auch der RSV hatte Chancen, die Führung auszubauen – Daniel Scheinig scheiterte zweimal aus guter Position.
Erst mit dem 2:0 – wiederum durch Poznanski – begann der Widerstand der Hausherren nachzulassen. Mit der Führung wurden die Aktionen der Stahnsdorfer sicherer, ihre spielerische Überlegenheit, aus denen auch der dritte und vierte Treffer resultierten, wurde deutlich. In den letzten 30 Minuten zeigten die Stahnsdorfer gutes Kurzpass-Spiel, aggressive Zweikämpfe und sicheres Abwehrverhalten, sodass sich FSV-Trainer Kähne bestätigt sah: „Die sind für mich der heißeste Aufstiegskandidat.“ Für seine Mannschaft um Kapitän Moritz bleibt der erklärte Klassenerhalt in der Landesliga ein hartes Stück Arbeit. „Wir können und wollen in der Liga bleiben“, unterstrich Kähne die Ambitionen des Aufsteigers. Carsten Busch indes schaut nach oben – wo an der Tabellenspitze der RSV und der Ludwigsfelder FC im Gleichschritt vorwegmarschieren. „Es macht mir Spaß und das ist hier in Stahnsdorf eine richtig gute Truppe. Der Verein ist absolut intakt“, sagt der Torhüter. Das habe er im Laufe seiner Karriere – u.a. mit Stationen bei Hansa Rostock II, dem 1. FC Union Berlin sowie beim BFC Dynamo – schon anders erlebt.
Babelsberg 74: Müller; Mehding, Seidel, Kaufmann, Brandt (80. Zenthöfer); Schenk, Beys (58. Müller), Wolff, Moritz; Lange (73. Nitze), Unger
RSV: Busch; Amuri, Großmann, Diekmann, Maschmann, Poznanski, F. Lenz (82. Priegnitz), Stachnik, Martínez (64. Borowski), Plaue; Scheinig (75. Quast)
Tore: 0:1, 0:2 Poznanski (2.,60.), 0:3 Stachnik (78.), 0:4 Lenz (80.)
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