Landeshauptstadt: Rückendeckung für Museen
Ausschuss will Ausbau der Breiten Straße 11 und des Depots Tornowstraße
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Innenstadt - Die Einstellung von 80 000 Euro für die Bauplanungen für das Haus Breite Straße 11 befürwortete am Donnerstagabend der Kulturausschuss. In dem Haus sollen die Präparationswerkstatt, Magazine sowie Arbeitsräume des Potsdamer Naturkundemuseums einziehen. Wie Museumsleiter Detlef Knuth den Ausschussmitgliedern erklärte, tauche diese Summe bis dato nicht im Haushalt für 2006 auf. Seit 2003 liege für das letzte noch unsanierte Haus im Waisenhaus-Carré die Baugenehmigung vor. Die Bauplanung werde seitdem von Jahr zu Jahr verschoben. 2007 laufe die Baugenehmigung aus, eine neue würde dann 50 000 Euro kosten. Die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer bestätigte, dass die 80 000 Euro für den Haushalt 2006 zwar angemeldet, aber dann wieder herausgenommen wurden. „Die Mittel waren nicht aufzubringen“, so die Beigeordnete. Die Baugenehmigung sei 2007 auch noch gültig, daher sei der Aufschub um ein Jahr möglich. Sie selbst warb für den Ausbau des neuen Museumshauses Breite Straße 11: Man könne dort Schaupräparationen machen, die Einnahmesituation des Museums würde verbessert.
Wie Museumsleiter Knuth weiter sagte, würde der Ausbau der Breiten Straße 11 zwei Jahre dauern und knapp 1,3 Millionen Euro kosten. Die Mittel sollen laut Knuth durch Fördergelder aus dem Hauptstadtvertrag bereit gestellt werden. Wenn erst 2007 mit den Bauarbeiten begonnen werde, sei erst 2009 mit dem Bauende zu rechnen. Die Stadtverordneten hatten 1999 beschlossen, das Naturkundemuseum auf den Standort Breite Straße zu konzentrieren, so Knuth. Er erinnerte daran, dass das Potsdamer Museum 2009 sein 100-jähriges Bestehen feiert. „Das wird knapp“, so Knuth gestern gegenüber den PNN.
Das sehen die Kulturausschuss-Mitglieder ebenso. Auch befürworteten sie am Donnerstagabend den Beginn des zweiten Bauabschnittes für das Depot des Potsdam-Museum in der Tornowstraße auf Hermannswerder. Wie die Verwaltung mitteilte, sei der Erlös für den Verkauf eines Depothauses in der Innenstadt für den Umbau des Depots Tornowstraße vorgesehen. Dies habe aber nicht funktioniert. Wie Knuth sagte, könne dieses Haus erst vermarktet werden, wenn die beiden Museen ausgezogen sind. Dieses sei wiederum erst möglich, wenn die Tornowstraße und die Breite Straße 11 fertiggestellt sind und die Funktionen übernehmen können. Den Knoten zu durchschlagen zeigten sich die Ausschussmitglieder bereit. Die endgültige Entscheidung trifft die Stadtverordnetenversammlung. Da der Haushalt 2006 schon im Entwurf vorliegt, werden die Mittel für die Breite Straße 11 und das Depot Tornowstraße von anderen Haushaltspositionen abgezogen werden müssen. Schon bei den am Mittwoch beschlossenen 300 000 Euro für die Stadt- und Landesbibliothek gab es Debatten über die nötigen „Deckungsquellen“. gb
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