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Landeshauptstadt: Rückenwind für den Verein

Sozialprojekt kämpft um mehr Hilfe durch die Stadt

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Sein zwölfjähriges Bestehen feierte gestern der Rückenwind e.V., der sich 1996 aus einem Modellprojekt zur Reintegration von Haftentlassenen entwickelte. Heike Wolf, Gründungsmitglied, erinnert sich, dass der Bedarf an sozialer Unterstützung aber viel größer gewesen sei und man sich nicht auf Straffälligenhilfe habe beschränken wollen. Deshalb biete der Verein heute auch gefährdeten Jugendlichen Ausbildungen oder deren Vermittlung an. Außerdem gebe er Hartz-IV-Empfängern in eigenen Zweckbetrieben ehrenamtlich Arbeit, um sie weiter ins gesellschaftliche Leben einzubinden. „Das kann aber nur eine Übergangslösung sein und kein Ersatz für einen Job“, so Michael Blume, Geschäftsführer des Vereins. Dennoch arbeiten derzeit mehr als 60 Helfer in der Möbelbörse und der Fahrradwerkstatt des Vereins. Beide würden als Geldquelle benötigt, da der Rückenwind e.V. nur noch durch den Europäischen Sozialfond und den brandenburgischen Ausbildungsring gefördert werde, erklärt Blume. „Von der Stadt bekommen wir schon seit 2002 kein Geld mehr“, so Blume weiter. Dennoch denke der Verein daran, seine Aktivitäten auszuweiten. „Es ist nötig die Menschen ankommen zu lassen“, ist auch Wolf überzeugt. Deshalb plane der Rückenwind e.V. sein Wohnungsprojekt, in dem bereits zwischen 1997 und 2002 Haftentlassenen die Möglichkeit der Reintegration geboten wurde in kleinerem Maßstab wieder aufzubauen. Zusätzlich wolle man in einem neuen Projekt Potsdamer Jugendlichen, die derzeit in der Justizvollzugsanstalt Wriezen eine Ausbildung absolvieren nach ihrer Entlassung einen nahtlosen Übergang in eine zivile Ausbildung ermöglichen, so der Geschäftsführer. Derzeit kämpfe der Verein aber erst einmal um eine halbe Sozialarbeiterstelle. Diese solle zu Sozialstunden verurteilten Jugendlichen entsprechende Betriebe zu deren Ableistung vermitteln. „Wir hoffen bald mit Hilfe des Jugendamtes und des Jugendhilfeausschusses die Stadtverordnetenversammlung überzeugen zu können,“ so Blume gestern. AG

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