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Landeshauptstadt: Rückkehr der Streuobstwiese

Vorbesitzer schuf mit Kettensäge Fakten / Neuer Investor verpflichtet sich zu Baumpflanzungen

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Bornstedt - Der Vorbesitzer habe sich gesagt, „ich schaffe Fakten“. Wie Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gestern vor Ort berichtete, hat er im Februar 2007 die Bäume der erhaltenswerten Streuobstwiese zwischen Habichtweg und Fliederweg „in einer Nacht- und Nebelaktion“ mit einer Kettensäge zur Strecke gebracht. Im Zuge einer Ordnungsverfügung gegen ihn laufe nun eine rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Ex-Eigentümer und der Stadt, informierte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Das grüne 12 000-Quadratmeter-Areal verkam fortan zur Müllkippe.

Der neue Eigentümer, die Bornimer Trax GmbH, hat sich nun im Zuge eines städtebaulichen Vertrages zum Neuanlegen der Streuobstwiese verpflichtet. „Wir hoffen, es wird wieder ein Biotop“, so die Baubeigeordnete. 50 Bäume mit einem Stammumfang von zwölf bis 15 Zentimetern will die Firma pflanzen lassen. Die Kosten für die Herstellung der Grünanlagen beziffert Trax-Mitarbeiter Uwe Brühl mit „nicht unter 55 000 Euro“.

Wie Trax-Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner sagte, hat seine Firma das Grundstück im Herzen Bornstedts am 16. Juli erworben. Wirtschaftliche Basis des Wiedererstehens der Streuobstwiese ist die Vermarktung von zehn Einfamilienhaus-Grundstücken zwischen 469 und 600 Quadratmetern am Habichtweg. Zudem entwickelt die Firma fünf Eigenheim-Grundstücke auf einem angrenzenden Areal.

Die Anwohner des Habichtweges nahmen das Projekt gestern mit großer Freude zur Kenntnis. Sie sind froh darüber, dass zwischen der Stadt und dem Investor die Einrichtung einer Verbindung zwischen Habichtweg und Fliederweg vereinbart ist, der den Kindern der Gegend am Habichtweg als Schulweg zur nahen Foerster-Grundschule an der Kirschallee dienen wird. Jedoch wiesen die Baubeigeordnete und der Trax-Geschäftsführer darauf hin, dass es den Kindern während der Bauzeit nicht möglich sein wird, das Grundstück zu betreten. Daher wurde von den Anwohnern wiederum froh zur Kenntnis genommen, dass etwa die Hälfte der Eigenheim-Grundstücke bereits vermarktet worden sind – Uwe Brühl zufolge zu einem Quadratmeterpreis von 155 Euro, also „voll erschlossen“. Die Häuser werden dann von den Grundstückskäufern in Eigenregie im nächsten und im übernächsten Jahr errichtet. „Sie werden neue Nachbarn bekommen“, sagte Trax-Chef Meißner. Wie er ankündigte, werde sein Unternehmen umgehend mit der Beräumung des „bis in die Tiefe vermüllten“ Grundstücks beginnen. Bereits Ende dieses Jahres soll die innere Erschließungsstraße des Baugebietes fertig gestellt sein. Der sichere Schulweg für die Schüler werde Stadtplanungschef Goetzmann zufolge spätestens 2009 zur Verfügung stehen.

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