Sport: Ruderer der ersten Stunde Kurt Senger wird 80
Mit Kurt Senger feiert heute in Potsdam ein Ruderer der sogenannten ersten Stunde seinen 80. Geburtstag.
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Mit Kurt Senger feiert heute in Potsdam ein Ruderer der sogenannten ersten Stunde seinen 80. Geburtstag. Senger kam 1943 als Möbeltischler-Lehrling zum Rudern und gehörte nach dem Krieg 1946 zu den Ersten, die in der Berliner Straße 10 in einem Bootsschuppen den Potsdamer Rudersport wiederbelebten. Er machte den ersten Vierer aus Trümmern wieder rennfähig und erkämpfte 1947 zusammen mit Klaus Ludwig, Wilfried Raddatz, Gerhard Müller und Steuermann Hans-Jürgen Moßner die ersten beiden Regattasiege. 1950 zog Senger mit in den „Seekrug“ – bis heute Domizil der Potsdamer Ruderer – um, zwei Jahre später wurde er DDR-Meister im Jungmann-Einer, der heutigen Altersklasse U23. 1953 und 1954 wurde er im Doppelzweier DDR-Vizemeister, 1955 saß er im Achter der letzten gemeinsamen Deutschen Meisterschaften in Grünau, der sich aber nicht durchsetzen konnte. Bis 1956 ruderte Senger alle Skull- und Riemen-Klassen. Dann wurde er Bootsbauer und Tischler im Seekrug, schließlich Hausmeister. Nebenbei spezialisierte er sich für den Aufbau der Regattastrecken in Potsdam und Werder.
Mit großem Engagement widmete sich Kurt Senger zwischen 1969 und 1980 als Übungsleiter der Trainingsarbeit im weiblichen Schülerbereich. Unter seiner Regie gewannen junge Potsdamerinnen bei DDR-Meisterschaften sechs Titel, dreimal Silber sowie einmal Bronze, dazu einen Spartakiadesieg 1972 im Doppelvierer der weiblichen Schüler A. Senger wohnte 29 Jahre im Seekrug, ehe er wegen Eigenbedarf der damaligen SG Dynamo Potsdam, dem Trägerverein der Ruderinnen und Ruderer, ausziehen musste. Obwohl er 1990 in den Vorruhestand ging, arbeitete er weiter im „Seekrug“. Es gibt keinen anderen, der dieses Haus und sein Umfeld besser kennt als er. Der „Seekrug“ ist ein Stück seines Lebens, vielleicht das beste. B. W.
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