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Landeshauptstadt: Running for help

Potsdamer Sportschüler organisierten Sponsorenlauf, um Geld für ihre mosambikanische Partnerschule zu sammeln

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Potsdamer Sportschüler organisierten Sponsorenlauf, um Geld für ihre mosambikanische Partnerschule zu sammeln Von Henner Mallwitz Als Solomone Manyike in den 80er Jahren in Potsdam studierte, ahnte der Mosambikaner wahrlich nicht, wie sehr er dieser Stadt einmal verbunden sein wird. Gestern war er wieder hier, als Gast und als Hobbysportler. Denn das „Running for help“, das die Schüler der Potsdamer Sportschule zum wiederholten Male auf die Beine gestellt hatten, wollte er sich unmöglich entgehen lassen. „Die Freundschaft zwischen dieser und der Sekundarschule in Matola dauert nun schon vier Jahre“, erzählte er. „Meine Kinder lernten selbst dort, so dass ich die Zustände gut kenne. Schön, dass von hier aus so viel Hilfe kommt.“ Und Hilfe sollte auch der gestrige Lauf bringen – ein Sponsorenlauf, den die Schüler zusammen mit der Projektleiterin Evelyn Vollbrecht selbst auf die Beine stellten. Schon lange zuvor wurde Sponsorenverträge abgeschlossen; jeder Läufer trug dann auf dem Trikot die Werbung seines „Geldgebers“ durch Start und Ziel. Günther Jauch und der Bauunternehmer Axel Hilpert, Ärzte und Autohäuser, Fleischermeister, die Berliner Verkehrsbetriebe und sogar die Potsdamer Kripo beteiligten sich an dem Spektakel. Am Ende standen knapp 5000 Euro auf dem Papier: Nun bleibt die Hoffnung, dass sie auch überwiesen werden. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel führte die Strecke die Läufer vom Schulhof durch den Luftschiffhafen, wo im Stadion eine Runde absolviert werden musste, am Wasser entlang zurück. Knapp 1900 Meter lang war eine Runde – manche der Elitesportler nahmen sie sich gleich mehr als zehn Mal vor. Auf dem Schulhof waren Stände mit Kuchen, Getränken und Infomaterialien aufgebaut, und für ausgelassene Stimmung am Rande des Laufs sorgte nicht zuletzt laute afrikanische Musik. „Wir wollen mit dem Projekt keine Paten-, sondern eine Partnerschaft“, sagte Evelyn Vollbrecht, die als Oberstufenkoordinatorin an der Sportschule arbeitet. „Der Toleranzgedanke soll im Vordergrund stehen.“ Zweimal bereiste sie mit einigen Schülern bereits die Schule in Mosambik und konnte sich selbst von den widrigen Umständen überzeugen. Unterrichtsmittel fehlen, Bücher gibt es kaum, ein alter Steinbau dient als Schule. Derzeit wird sie saniert – der Unterricht für die 5600 Schüler findet deshalb in Zelten statt. „Da wird unser Geld ganz dringend gebraucht.“ Einiges wurde jedoch schon erreicht. Was lag für die Sportschüler näher, als in bessere Sportmöglichkeiten zu investieren? Und so entstanden Fußball- , Basket- und Volleyballplätze, die auch nach dem Sportunterricht genutzt werden können. Wo das bei der gestrigen Benefizveranstaltung „Running for help“ eingenommene Geld genau eingesetzt wird, steht indes noch nicht fest. Aber Solomone Manyike will sich vor Ort umsehen und dann entscheiden. Nach einer Runde war er schon wieder im Ziel. Ein symbolischer Lauf.

Henner Mallwitz

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