Landeshauptstadt: Russenbuche und Trompete „Bemerkenswerte Bäume in Berlin und Potsdam“ in Buchform
Im Selbstverlag hat Harald Vieth ein Buch über bemerkenswerte Bäume in Berlin und Potsdam herausgebracht. Um welche Bäume es sich handelt, lässt sich auf dem Innendeckel ablesen und da findet sich unter P 6a die „Russenbuche“ vom Cecilienhof.
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Im Selbstverlag hat Harald Vieth ein Buch über bemerkenswerte Bäume in Berlin und Potsdam herausgebracht. Um welche Bäume es sich handelt, lässt sich auf dem Innendeckel ablesen und da findet sich unter P 6a die „Russenbuche“ vom Cecilienhof. Das im wahrsten Sinne einschneidende Erlebnis für den alten Baum war die Begegnung mit einem russischen Soldaten, der mit kyrillischen Lettern in die Rinde schnitzte, dass er am 17. April 1950 hier war. Zu dieser Zeit war der Neue Garten noch ein ausschließlich von den Russen genutzter Volkspark. Das Buch von Vieth kann und will die Fülle von Gehölzen in Berlin und Potsdam weder vollständig beschreiben noch abbilden. Wer sich detailliert informieren will, wird daher zu einem der speziellen Werke, die das Literaturverzeichnis aufführt, greifen. Interessant ist die Zusammenstellung dennoch. Ein Potsdam- Tourist wird vielleicht sogar dankbar sein, dass die Reihe bemerkenswerter Bäume überschaubar bleibt. Vielleicht wird er dann die „Trompete von Sanssouci“, einen der ältesten Trompetenbäume mit dem lateinischen Namen Catalpa bignonioides, der am Ökonomieweg des Parkes Sanssouci steht, aufsuchen. Wie ein Dinosaurier lagert der Baum am Wegesrand, abgestützt durch eine Holzprothese. Auf einer Hinweistafel ist zu lesen: „Dieser Baum ist der letzte aus der königlichen Baumschule, die 1770 von dem Gartendirektor Johann Gottlieb Schulze angelegt und durch den Planteur Wilhelm Sello betreut wurde.“ Zudem werden die Besucher aufgefordert, das Alter und die Bedeutung des Baumes zu respektieren und nicht auf ihm herumzuklettern. Über zwanzig Bäume aus Potsdam und weit über hundert aus Berlin beschreibt Vieth in Wort und Bild. Daneben erfährt der Leser vieles aus dem historischen Umfeld der „größten Lebewesen der Erde“, wie der Autor die Bäume bezeichnet. Viele Bäume, von denen 450 Naturdenkmale sind, tragen eigene Namen wie Dicke Marie, Kurfürsten-Eiche oder Bittschriften-Linde. Letztere lebt nur noch in der Erinnerung. Eine symbolische Papp- Nachbildung steht derzeit im Foyer des Potsdamer Stadthauses. G. Schenke Vieth Harald: Bemerkenswerte Bäume in Berlin und Potsdam. Das Buch ist erhältlich für 23,50 Euro bei H. Vieth, Hallerstraße 8, 20146 Hamburg, Tel.: (040) 452109.
G. Schenke
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