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Sport: Russland vor Augen, London im Blick

Vier Geher des SC Potsdam starten am Wochenende beim IAAF World Race Walking Cup in Saransk

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Mit unterschiedlichen Intentionen starten vier Geher des SC Potsdam am Wochenende beim IAAF World Race Walking Cup im russischen Saransk. Während es für Junior Nils Brembach vor allem darauf ankommt, über 10 Kilometer internationale Erfahrungen zu sammeln, will Hagen Pohle möglichst das Ticket zu den Olympischen Spielen lösen. Christopher Linke, der bereits die Norm für London erfüllt hat, möchte mit einer guten Leistung seinen Start an der Themse endgültig festzurren. Und die ebenfalls schon für Olympia qualifizierte Melanie Seeger will einfach zeigen, was sie derzeit drauf hat.

„Ich freu mich auf den Start in Saransk, aus der die besten russischen Geherinnen kommen, und hoffe, in der Höhle des Löwen so weit wie möglich vorn eine Rolle mitzuspielen“, sagt die 35-Jährige, die bei der World Challenge Ende März im chinesischen Taicang drei Kilometer vorm Ziel erstmals disqualifiziert wurde und kürzlich wegen Eisenmangel auf die Deutschen Meisterschaften verzichten musste. „Jetzt geht es mir wieder gut – und das will ich beweisen“, erklärt die Töplitzer Grundschullehrerin. Während die Ex-Potsdamerin Sabine Krantz vom TV Wattenscheid in Saransk die Olympia- Norm schaffen muss, kann Seeger „ohne Druck gehen“, wie sie meint. „Ich bin schon voll auf den 11. August konzentriert.“ Ehe sie dann in London über 20 Kilometer antritt, will sich die Mutter der fast dreijährigen Helena wie schon vor den Europameisterschaften 2010 und Weltmeisterschaften 2011 im 1590 Meter hoch gelegenen Font-Romeu-Odeillo-Via in den französischen Alpen den letzten Schliff holen.

Christopher Linke hat sich bereits für beide Männer-Strecken – die 20 und die 50 Kilometer – in London qualifiziert und ist auch jetzt über beide Strecken gemeldet. Wegen der für das Wochenende avisierten 28 bis 30 Grad im 642 Kilometer südöstlich Moskaus gelegenen Saransk will ihn sein Heim- und Bundestrainer Ronald Weigel am liebsten auf die kürzere Distanz schicken, um Linkes abklingende Kniebeschwerden nicht eventuell wieder zu verstärken. Der 23-Jährige möchte aber vermeiden, dass am Sonntag auf dem langen Kanten neben dem ebenfalls schon qualifizierten Berliner André Höhne zwei weitere Deutsche schneller sind als er im Mai 2011, als er mit 3:52:55 Stunden die Norm für Olympia (3:53,00) unterbot. „Ich möchte die 50 Kilometer gehen, um dort mindestens drittschnellster Deutscher zu sein und mein London-Ticket auf dieser Strecke abzusichern“, meint Linke. „Über die 50 Kilometer bei Olympia nicht dabei zu sein wäre sehr ärgerlich für mich, da ich hier meine größere Stärke sehe.“ Weigel sagt dazu; „Das entscheiden wir vor Ort.“

Gleiches gilt auch für Hagen Pohle, der ebenfalls für beide Strecken gemeldet ist. „Ich fühle mich gut in Form und will versuchen, am Samstag über 20 Kilometer das letzte noch zu vergebene Olympia-Ticket zu holen“, erklärt der junge Potsdamer, dessen Bestzeit bei 1:23,18 Stunden steht; die Norm für London heißt 1:21:45 Stunden. „Bis dahin ist es noch ein ganzes Stück – da muss am Samstag alles stimmen“, glaubt der U18- Weltmeister von 2009 und U20-Europameister von 2011. Ronald Weigel, der mit seinen Sportlern heute nach Russland fliegt, will Pohle aber möglicherweise erstmals auf die 50 Kilometer schicken, „wenn es in Saransk nicht zu heiß ist“, so der Coach. Sein 20-jähriger Schützling, der in der vergangenen Woche im Training erstmals 40 Kilometer weit ging, erklärt dazu: „Auf dem langen Kanten würde ich derzeit nach 40 Kilometern sterben.“

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