Sport: Rüstzeug geholt

Den Fight beim Box-Club Straubing konnte er wegen einer gebrochenen Nase nicht mitmachen, ansonsten bestritt Eric Brechlin in dieser Saison aber alle Kämpfe für den SV Motor Babelsberg. In Bayern unterlag die Mannschaft um Trainer und Manager Ralph Mantau mit 10:12, doch so etwas soll heute Abend nicht passieren. „Gegen die Kampfgemeinschaft Hertha BSC/Cottbus wollen wir vor heimischem Publikum unbedingt einen Sieg erkämpfen“, sagt Brechlin.

Das Superschwergewicht (Gewichtsklasse über 91 kg) ist zwar schon seit mehreren Jahren Mitglied bei Motor, stieg jedoch erst mit Saisonbeginn in den Wettkampfbetrieb der 2. Bundesliga ein. „Wir wollten ihn zuvor noch etwas schonen“, erklärt Mantau. „Mit 20 Jahren ist es nicht leicht, in dieser Gewichtsklasse gegen meist viel erfahrenere Leute anzutreten. Und so sollte er vorerst drei Jahre lang in der Oberliga für Schwedt antreten, wo er sich das nötige Rüstzeug für die zweite Liga holte.“

Dass er die Zeit am Olympiastützpunkt in Frankfurt/Oder bestens genutzt hat und große Fortschritte machte, steht für Eric Brechlin außer Frage. „Ich habe viel Erfahrung gesammelt, die ich nun in den Ligakämpfen umsetzen kann“, sagt der gebürtige Potsdamer, der unter der Woche in der Oderstadt unter der Regie des Bundestrainers Michael Stachewicz trainiert. „Mit ihm habe ich sehr häufig Kontakt, um mich über die Fortschritte, die Eric, aber auch Marcel Schneider macht, zu informieren“, sagt Ralph Mantau, für den Brechlin eine „große persönliche und boxerische Bereicherung für das Team“ ist. Nach und nach müsse er nun jedoch mehr Härte zeigen, um im Superschwergewicht zu bestehen. „In der Jugend oder bei den Junioren war das etwas ganz anderes.“

Dort allerdings feierte Brechlin seinen bislang größten Erfolg, als er 2008 bei der U 19-WM in Mexiko die Silbermedaille holte. „Im Männerbereich“, so bestätigt auch er, „fliegen die Fäuste jedoch anders.“Henner Mallwitz

Henner Mallwitz