Landeshauptstadt: S13 in die Schiffbauergasse?

Neuer Schwung für die Debatte rund um fehlende Räume für Jugendkultur in Potsdams Innenstadt: Die SPD will prüfen, ob der Jugendklub S13 des Lindenpark e.V. in Räumlichkeiten in der Schiffbauergasse ziehen kann. Das geht aus einem Eilantrag der Fraktion hervor. Geprüft werden sollen dabei auch die Um- und Mehrfachnutzung von Räumen – und mögliche Synergieeffekte mit anderen Trägern in der Schiffbauergasse, die schon traditionell für Soziokultur genutzt werde.

Der S13 hat momentan einen Übergangsstandort in der Berliner Straße. Der Lindenpark musste die kleinen Räumlichkeiten mieten, nachdem der S13 vor einem Monat offiziell aus dem Spartacus in der Schlossstraße ausgezogen war. Der als wirtschaftlich marode geltende Lindenpark e. V. als einziger Mieter hatte das Haus nach eigenen Angaben aus finanziellen Gründen aufgeben müssen, sowohl das S13 als auch die Party-Veranstaltungen des Spartacus e.V. suchen seitdem nach neuen Räumen. Laut einem Stadtverordnetenbeschluss vom März auf Antrag der Linken soll die Verwaltung den Lindenpark e.V. zumindest bei der Schaffung eines Ersatz-Standorts für das S13 unterstützen.

Von dem neuen Antrag der SPD zeigte sich Lindenpark-Chef Dirk Harder gestern überrascht. „Wir werden das prüfen.“ Allerdings betonte Harder mit Blick auf den großen Standort Schiffbauergasse, dass er „kein Freund von Zentralisation“ sei. Zudem liege die Schiffbauergasse nicht in der Innenstadt. In der Vergangenheit hatte Harder – zugleich Chef des Stadtjugendrings – mehrmals vor einer Verdrängung von Jugendlichen aus Potsdams Mitte gewarnt.

Dagegen verteidigte SPD-Fraktionschef Mike Schubert gestern seinen Vorstoß: „Es ist bisher keine andere Lösung gefunden worden.“ So sei das Minsk wegen seines schlechten Sanierungszustandes ebenso ungeeignet wie die ehemalige Polizeiwache Nord in der Friedrich-Ebert-Straße, da diese sich in Landesbesitz befinde. „Deswegen sind wir für eine Prüfung der Schiffbauergasse“, sagte Schubert den PNN. Henry Kramer

Henry Kramer