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Sport: Saarbrücken als Sprungbrett

Drei Zeppelin-Triathleten wollen am Samstag um ein WM-Ticket für Madeira kämpfen / Bundesligateam steht

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Drei Zeppelin-Triathleten wollen am Samstag um ein WM-Ticket für Madeira kämpfen / Bundesligateam steht Dürfte Christian Prochnow allein entscheiden, würde er ohne zu zögern seine Sachen packen und zur WM-Qualifikation nach Saarbrücken fahren. Zu nah schien das Ziel Madeira im Mai zu erleben noch vor zwei Wochen, als er sich bei einem Leistungstest in Bestform präsentierte und sich laut Trainer Ron Schmidt in die Top-Five der U23-Triathleten in Deutschland vorarbeitete. Doch die letzten zehn Tage musste der Triathlet des Zeppelin-Teams seinen Ehrgeiz bremsen. Anstatt auf dem Rad Kilometer machen hieß es die Strecke zwischen Wohnung und Arztpraxis ohne große Anstrengung zu absolvieren. Prochnow wurde krank, was genau er hat, weiß keiner. Der Verdacht auf Chlamydien (Bakterienart) bestätigte sich nicht, auch die ersten Blutwerte sind gut. Doch ob er am Samstag gemeinsam mit Philipp Herrmann und Jannis Klausch im Saarland zum Test der Deutschen Triathlon Union antritt, muss er gemeinsam mit Trainer Ron Schmidt und seinem Arzt erst noch entscheiden. Alles sah danach aus, als ob die Karte auf die portugiesische Insel im Atlantik bereits gebucht werden konnte. Jetzt hofft Schmidt, dass sich wenigstens Jannis Klausch für die WM empfiehlt. In einem Test über 1500 Meter Schwimmen muss die Zeit von 18 Minuten und 15 Sekunden unterboten werden. Drei Stunden später heißt es für die beiden Potsdamer dann die 10 000 Meter unter 32 Minuten und 15 Sekunden zu laufen. Für Klausch könnte die Schwimmzeit eine Hürde darstellen, für Herrmann die Laufzeit. „Mal sehen, was der Wettkampf bringt“, sagt Schmidt. Denn für die Triathleten ist es die einzige Möglichkeit sich für das Weltchampionat zu qualifizieren. Während Justus und Dehmer vom Bundesstützpunkt Saarbrücken bereits für die U 23-WM gesetzt sind, kämpfen am Samstag 15 Athleten um die drei verbliebenen Tickets. Und nur wer beide Zeiten unterbietet, darf mit. Für Prochnow wäre es aber nicht nur um ein Ticket zur WM gegangen, sondern auch um die Kadereinstufung, eine Stelle bei der Sportfördergruppe und um Weltcup-Rennen. „Eine schwere Entscheidung“, nennt Schmidt daher das Abwegen von Für und Wider eines Starts, doch wenn das Gesundheitsrisiko minimiert werden könne, plädiert er für Saarbrücken. „Paule hätte zudem die Chance auf einen Weltcup in Japan im April“, sagt der Trainer. Außerdem könne man relaxter in den Rest der Saison gehen, sollte das erste Ziel, die WM-Qualifikation geschafft werden. Wenn nicht, muss am 20. Juni bei den Deutschen Meisterschaften in Potsdam all das nachgeholt werden: Kaderstatussicherung, Empfehlung für Weltcups und für die Sportfördergruppe. Der Wettkampfplan der nächsten Wochen und Monate hängt somit an einem Tag – dem kommenden Samstag. Ursprünglich ist Prochnow in diesem Jahr bei vier der sechs Bundesliga-Wettkämpfe eingeplant, für die das Zeppelin-Team auf den eigenen Nachwuchs setzt und das Team lediglich mit den Gaststartern Thomas Weber aus Neubrandenburg und Moritz von Wysiecki von Sisu Berlin ergänzt. Mehr können es laut Teamleiter der Bundesligamannschaft Erik Thormann nicht werden, denn am 15. März musste der er die Gaststarter bei der DTU melden. Verzichtet hat das Zeppelin-Team dabei auf René Göhler (Rostock), der einen Vereinswechsel nach Potsdam wollte, nicht aber ein Zweitstartrecht. Dies sei laut Thormann aber in der Relation zu anderen Mannschaftsmitgliedern zu teuer gewesen wäre. „Dann gebe ich lieber den eigenen Leuten eine Chance, sich zu profilieren“, so Thormann. Das Saisonziel heißt: ein Platz unter den besten zehn Mannschaften. Zur Vorbereitung auf die 1. und 2. Bundesliga sowie die weiteren Saisonhöhepunkte fahren 14 OSC-Triathleten in der kommenden Woche ins Trainingslager nach Mallorca – und danach in den Schwarzwald. Mindestens einen seiner Top-Athleten will Schmidt dort aber nicht sehen: sei es Prochnow oder Klausch. Denn wer sich am Samstag für die WM qualifiziert, fährt zu diesem Zeitpunkt mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager nach Frankreich Jan Brunzlow

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