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Landeshauptstadt: SaGo-Exposé bis Ende Oktober

Bundeslandwirtschaftsministerium in Sorge um Ansiedlung der Biologischen Bundesanstalt

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Bundeslandwirtschaftsministerium in Sorge um Ansiedlung der Biologischen Bundesanstalt Von Detlef Gottschling Templiner Vorstadt. Bis Ende Oktober will die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung ein Exposé zur Vermarktung des so genannten SaGo-Geländes an der Michendorfer Chaussee vorlegen. Das sagte Stadtentwicklungs-Beigeordnete Elke von Kuick-Frenz den PNN auf Anfrage. Bis dahin will die Stadt ihre „Hausaufgaben“ gemacht haben. Dazu gehöre die Abstimmung mit dem brandenburgischen Bauministerium bezüglich Finanzierung und Bebauungsplan. „Es haben etliche Firmen wegen der Ansiedlung an der Michendorfer Chaussee angefragt.“ Aufgabe der Stadt sei es, jetzt feste Zusagen einzuholen, um so die Auflagen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) als Fördermittelgeber erfüllen zu können. Der Erhalt der Städtebauförderung für das kommende Jahr sei dafür ein willkommenes Signal gewesen, so von Kuick-Frenz. Indes wächst die Ungeduld in Berlin: Seit 1994 plane man, zwei Niederlassungen der Biologischen Bundesanstalt (BBA) zusammen zu legen und in Potsdam anzusiedeln – doch bisher sei dies auch auf dem SaGo-Gelände nicht gelungen. Das sagte Ursula Horzetzky, Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums, auf Anfrage: „Potsdam muss sich jetzt langsam etwas ausdenken. Wir sind tatsächlich in Sorge, dass die zugesagte Erschließung des Geländes nicht klappt.“ Die Babelsberger Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) unterstützt dies und sagte, dass die Stadt „einen Zahn zulegen“ müsse, da das Verständnis in der Bundeshauptstadt für die Verzögerungen eher gering sei. Im Juni hatte der Potsdamer Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Bauen den Stadtverordneten mitgeteilt, dass eine entsprechende Beschlussvorlage erst Ende des Jahres vorgelegt werden könne. Zuerst müssten die vom Landesförderausschuss gestellten Auflagen erfüllt sein. Dazu zählt auch der Nachweis der Notwendigkeit eines Gewerbegebietes auf dem SaGo-Gelände – andernfalls sei die Förderung nicht möglich. Zugesagt war Potsdam der höchstmögliche Satz von 80 Prozent. Allein für die Ansiedlung der Biologischen Bundesanstalt werde es aber keinen Cent geben, da Bundeseinrichtungen vom Land nicht gefördert werden können. Die Ansiedlung eines Teils der Biologischen Bundesanstalt – mit Hauptsitz in Braunschweig – in der brandenburgischen Landeshauptstadt wird seit über zehn Jahren versucht. Hatte einst das Berliner Unternehmen Bassmann & Partner vergeblich Anlauf genommen, den Standort an der Michendorfer Chaussee neben der Eisenbahnstrecke Saarmund-Golm zu entwickeln, scheiterte das Vorhaben später an der Insolvenz des nächsten Projektentwicklers, der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Diese allerdings steht bis heute im Grundbuch. Auf dem 23 Hektar großen Areal am Rande der Stadt sollen nach dem Umzug und nach der Zusammenlegung der BBA-Standorte Kleinmachnow und Berlin-Dahlem insgesamt 135 Vollzeitstellen geschaffen werden. Das Brandenburger Landesumweltamt, das ursprünglich ebenfalls dorthin ziehen sollte, hat mittlerweile einen Rückzieher gemacht. Ein Signal, das in Berlin keine Begeisterung hervorgerufen hatte. Mit Äußerungen aus dem Hause der BBA selbst hält man sich derzeit zurück. Wurde von den Kleinmachnowern der Umzug nach Potsdam immer befürwortet, gab es bisher aus Dahlem immer Gegenwind.

Detlef Gottschling

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