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Landeshauptstadt: Saisonausklang für Freizeitkapitäne

24. Sportschiffergottesdienst an der Sacrower Heilandskirche

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24. Sportschiffergottesdienst an der Sacrower Heilandskirche Sacrow - Das Wetter spielt am letzten Samstag im September mit. Etwa 80 Freizeitkapitäne von Havel und Spree ankern mit ihren Booten vor der Sacrower Heilandskirche, um am Sportschiffergottesdienst zum Ausklang der Wassersportsaison teilzunehmen. Es ist die 24. Veranstaltung dieser Art, von Westberliner Wassersportlern ins Leben gerufen. Bis zum Mauerfall ankerten sie unterhalb der Kirche von Nikolskoe gegenüber der Pfaueninsel. Von 1990 bis 1991 fiel der Gottesdienst aus. Die Sacrower Kirche wurde renoviert. Seit 1992 trifft man sich vor der „Heilandskirche am Port“. Die ansehnlichen Motor- und Segelyachten liegen in „Päckchen“ von drei bis fünf Booten nebeneinander. Die Besatzungen sitzen in der Sonne, warten auf den Beginn des ökumenischen Gottesdienstes, den evangelische und katholische Geistliche gemeinsam halten. Im Säulengang der Heilandskirche steht ein schlichter Altar, ein Tisch mit einem Kruzifix und einem Mikrofon. Von hier begrüßt Pfarrer Friedhelm Wizisla als gastgebender Hausherr der Potsdamer Pfingstgemeinde die zu Wasser und zu Land Gekommenen. Ein Posaunenchor lässt Choräle übers Wasser schallen, ein Chor unterstützt den Gemeindegesang. Den Gottesdienst läutet eine Schiffsglocke ein. Sportpfarrer Matthias Ullrich von der katholischen Kirche hält die Predigt über einen Text aus dem Johanns-Evangelium: „Jesus spricht – Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“. Dieser Gottesdienst hat seine eigene Atmosphäre. Der Prediger hat keinen Blickkontakt zu den Zuhörern in den Booten. Und die über Land gekommenen Besucher sitzen hinter ihm auf der Terrasse bei Würstchen, Kaffee und Pflaumenkuchen in der Sonne und hören die Predigt über Lautsprecher. Eine Schubeinheit mit Kies fährt vorbei und lenkt die Blicke ab. Ein verspäteter Segler sucht einen Ankerplatz. Zwei kleine Schlauchboote pirschen sich an die Yachten heran, um die Kollekte einzusammeln. Nach Predigt und Gemeindegesang grüßt der Sportbeauftragte der evangelischen Kirche, Pfarrer Bernhard Felmberg, die Anwesenden mit den Worten „Haltet euch an Gottes Wort und an der Liebe Gottes fest“. Längst ist der Sportschiffergottesdienst keine Angelegenheit nur der Wassersportler. Mit dem Berliner Fahrgastschiff „Wappen von Berlin“ sind mindesten einhundert Besucher, die meisten im Seniorenalter, gekommen. Die Stern- und Kreisschifffahrt GmbH hat ihren kostenlosen Transport von Spandau hierher und zurück übernommen. Sieht man vom Chor und den Hilfskräften ab, ist wenig Jugend zu sehen. Als die Signalhörner der Boote zum Ende des Gottesdienstes übers Wasser schallen, die Anker gelichtet werden und die Boote die Heimfahrt antreten, zeigt sich, dass die meisten Richtung Wannsee steuern und nur wenige Kurs auf die Glienicker Brücke nehmen. Bleibt zu wünschen, dass beim 25. Sportschiffergottesdienst am 30. September nächsten Jahres mehr Boote aus Potsdamer Gewässern den Weg nach Sacrow finden. Lutz Borgmann

Lutz Borgmann

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