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Sport: Salomoni fordert das Publikum

Trainer wünscht sich mehr Rückhalt in schwierigen Phasen – so auch gegen Vilsbiburg

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Alberto Salomoni fordert Wiedergutmachung. Nicht von seiner Mannschaft, die am heutigen Samstagabend in der Volleyball-Bundesliga gegen die Roten Raben Vilsbiburg spielt (18.30 Uhr). „Ich erwarte, dass die Mannschaft voll angefeuert wird und das Publikum auch in schwierigen Phasen voll hinter den Spielerinnen steht“, so der Trainer des SC Potsdam.

Grund für seine Forderung: In der vergangenen Woche gab es aus den Zuschauerreihen zahlreiche unschöne Bemerkungen und Beleidigungen für seine Spielerinnen. Salomoni hatte beim 3:1-Erfolg gegen den VCO Berlin seine zweite Reihe aufs Parkett geschickt – wohl überlegt. Er wollte den jungen Spielerinnen die Möglichkeit geben, Spielpraxis zu sammeln und sich auch an die Atmosphäre einer gut gefüllten Halle zu gewöhnen. Gegen das VCO-Team, das ausschließlich aus deutschen Junioren-Nationalspielerinnen besteht, schien es eine gute Gelegenheit, gleichfalls junge Spielerinnen zu testen. Der 3:1-Erfolg gab Salomoni letztlich recht.

Der hörbar gewordene Unmut auf den Zuschauerrängen stößt ihm indes bitter auf. Auch einige der jungen Spielerinnen, gerade mal 18, 19 oder 20 Jahre alt, hätte es belastet. „Wenn es dazu führt, dass die Spielerinnen zu Hause nur Druck spüren, haben wir ein Problem“, sagt Salomoni, der sich fragt: „Woher kommen diese Ansprüche überhaupt?“ Potsdam habe keine Volleyball-Erfolgsgeschichte wie Dresden, Schwerin oder Münster, wo die Vereinsvitrinen voller Pokale stehen, weshalb die Erwartungshaltung eine ganz andere sei. Die Philosophie in Potsdam sei es bislang gewesen, junge Spielerinnen auszubilden und zu formen, um erfolgreich in der Bundesliga zu bestehen. „Das gelingt uns seit drei Jahren immerhin so gut, dass wir uns den Respekt in der ganzen Liga verdient haben und wir mit jedem Team auf Augenhöhe spielen, auch wenn wir mal verlieren“, so der Italiener. Darin sehe er auch seine Verantwortung, um dem Verein langfristig ein Überleben zu sichern. „Meine Aufgabe ist es nicht, nur Spiele zu gewinnen“, betont er.

Dass der SC Potsdam nach dem guten Saisonstart auf dem fünften Tabellenplatz steht und tatsächlich gegen starke Gegner wie Schwerin und Dresden auf Augenhöhe spielte, dürfe über die Möglichkeiten des Vereins nicht hinwegtäuschen. „Wir haben keinen Millionen-Etat und kein internationales Niveau“, sagt Salomoni.

Seine Aufgabe in der zurückliegenden Woche bestand vor allem darin, den Spielerinnen Lockerheit zu vermitteln. „Sie müssen Freude haben, in der MBS-Arena zu spielen, und keine Sorge, ausgepfiffen zu werden.“ Gegen Vilsbiburg gebe es am Sonntag sportlich ohnehin keinen Druck. „Der liegt vielmehr beim Gegner, da muss man nur auf die Tabelle schauen“, so der Trainer. Fünf Punkte liegt der Meisterschaftsdritte und Pokalsieger des Vorjahres hinter dem SC Potsdam. „Verlieren sie gegen uns, ist deren Lage schon fast dramatisch“, so Salomoni. Seine Mannschaft hingegen habe die Chance, sich frühzeitig in der Vorrunde – noch werden die Hinspiel-Begegnungen ausgetragen – in der oberen Tabelle festzusetzen. „Dazu brauchen wir Lockerheit und eine tobende Halle hinter uns.“ pek

Samstag, 18.30 Uhr, MBS-Arena

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