Landeshauptstadt: Sammelaktion für die Glocken geht weiter Anfang nächster Woche könnte Reparaturauftrag erteilt werden

Von Nicola Klusemann Innenstadt. Anfang kommender Woche könnte der Auftrag zur Reparatur des Potsdamer Glockenspiels erteilt werden. Bis dahin könnten genug Spendengelder eingegangen sein, schätzt der Leiter des Oberbürgermeister-Büros, Wieland Eschenburg, ein. Das auf der Plantage aufgestellte Geläut der zerstörten Garnisonkirche war in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober von Unbekannten stark beschädigt worden. Die Täter hatten 23 der 40 Klangkörper mit Dämmschaum verklebt und die Verbindungskabel des Glockenspiels gekappt. (PNN berichteten). Der entstandene Schaden wird inzwischen auf rund 4000 Euro beziffert. Geld, das die Stadt nicht aus eigener Kasse zahlen kann, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs schon gleich nach Bekanntwerden der Beschädigung sagte. Deshalb rief die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und dem Innenministerium des Landes Brandenburg Anfang November zu einer gemeinsamen Sammelaktion für die Wiederinstandsetzung des Glockenspiels auf. Auch die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) mit Vereinssitz in Bonn sollte sich bei den Spendenaufrufern einreihen, weigerte sich aber. Mit Spendengeldern der TPG in Höhe von einer halben Million D-Mark wurde das Geläut 1991 in der Landeshauptstadt aufgebaut. Es hatte viele Jahrzehnte auf einem Bundeswehrgelände bei Iserlohn überdauert. Das Glockenspiel sei deshalb nicht nur ein Symbol für preußische Toleranz sondern stehe auch für die Deutsche Einheit, hatten Innenminister Jörg Schönbohm und auch Oberbürgermeister Jakobs einen Tag nach dem Anschlag erklärt und die Tat aufs Schärfste verurteilt. Das Spendenkonto wurde eingerichtet bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, Konto: 3503011888, BLZ: 16050000, Konto-Inhaber: Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg, Stichwort: Reparatur Glockenspiel

Nicola Klusemann