Sport: Sand im Spiel-Getriebe
Fußball-Landesligist RSV strandet in Templin
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Im besten Wortsinn Sand im Spiel war bei der 0:2 (0:0)-Auswärtsniederlage des RSV Eintracht Stahnsdorf beim Rückrundenauftakt in Templin. Die Partie wurde auf einem Hartplatz ausgetragen, weil der Rasen im Stadion der Freundschaft von der Templiner Stadtverwaltung gesperrt worden war. „Da wurden einfach ein paar Karren Sand angefahren und weiße Linien gezogen“, haderte RSV-Coach André Kather auch zwei Tage nach dem Spiel noch mit den sandigen Platzverhältnissen. „So was hab ich noch nie gesehen. An Fußballspielen war da nicht zu denken“, monierte er. Immerhin hat die Eintracht Ambitionen, in die Brandenburgliga – und damit in die höchste Spielklasse des Landes – aufzusteigen. „Das ist dann nicht mehr nur Spaß-Fußball, da geht es schon um mehr“, sagte Kather. Daher hielt er die Bedingungen am vergangenen Samstag einer Landesliga-Partie nicht angemessen.
Im Templiner Rathaus war am Montagmorgen der stellvertretenden Bürgermeisterin Ursula Heise schon zu Ohren gekommen, dass es „Befindlichkeiten mit der Platzsperre gibt“. Doch die Maßnahme sei von der Gartenbaufirma, die im Auftrag der Stadt für die Rasenpflege des Templiner Stadions zuständig ist, empfohlen worden. „Auch wenn es schon recht frühlingshaft ist, würde eine zu frühe Nutzung des Rasens die Wachstumsphase nachhaltig beeinträchtigen“, meinte Heise. „Schließlich gibt es ja noch Nachtfrost“, fügte sie hinzu. Natürlich wisse sie, dass auf anderen Rasenplätze bereits gespielt wird. „Aber wir geben für die fachmännische Pflege viel Geld aus, sodass wir auch auf die Empfehlung der Fachleute hören“, erklärte sie.
Auch wenn der RSV aufgrund des verlorenen Fernduells mit dem Ludwigsfelder FC als unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten und bei dem sandigen Geläuf Grund und Möglichkeit gehabt hätte, den Kopf in den Sand zu stecken, „wäre das viel zu früh“, sagt Kather. Noch seien 14 Spiele zu spielen. Und da sich Ludwigsfelde in Falkenberg „auch nur mit Ach und Krach 1:0 durchgesetzt hat“, hoffe er auf einen Ausrutscher des aktuellen Tabellenführers. Der liegt nunmehr fünf Punkte vor den Stahnsdorfern. „Wir hatten unseren Ausrutscher nun ja schon“, so Kathers Schlussbemerkung zum Ausflug in die Uckermark.
Freuen kann sich Kather indes womöglich auf einen neuen Spieler. Nach Iker Martínez ist ein weiterer Spanier bei den Stahnsdorfern im Gespräch. Die Regularien für die Spielberechtigung sind bereits erledigt. „Theoretisch könnte er Ende März spielen“, sagte Kather. Doch man müsse abwarten, wie schnell sich der Spieler in die Mannschaft integrieren lässt und wie gut die sprachliche Verständigung ist. Die Neuverpflichtung komme aus der dritten spanischen Liga und werde hier ein Sprachpraktikum absolvieren – genau wie sein Landsmann Iker Martínez, der bereits seit einiger Zeit beim RSV spielt. Der neuer Mann, der im defensiven Mittelfeld oder in der Innenverteidigung spielt, war im vergangenen November bereits beim Probetraining an der Zille-Straße in Stahnsdorf. pek
RSV Eintracht 1949 Teltow: Busch; Kühn (79. Borowski), Langleist, Amuri, Maschmann; Fabian Lanz (73. Blazynski), Poznanski (60. Quast); Stachnik, Martinez, Scheinig; Priegnitz.
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