Landeshauptstadt: Sanierer und Streitschlichter
15 Jahre Stadtkontor: Krone und Feier zum Festtag
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Babelsberg - Eine Richtkrone wird heute über einem preisgekrönten Projekt schweben. Ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Initiator Stadtkontor, der heute sein 15-jähriges Bestehen feiert.
Für das Gelände der Alten Brauerei in Alt Nowawes, das jüngste Vorhaben im Kerngebiet des Babelsberger Sanierungsträgers, hat die Stadtkontor GmbH auf eine Baugemeinschaft gesetzt. Der Zusammenschluss verschiedener Bauherren in Betreuung des Stadtentwicklers bringe viele Vorteile, erklärt der Geschäftsführer Rainer Baatz. Die Privatinvestoren profitierten vom Knowhow des Stadtkontors und könnten in der Gemeinschaft auch Mengenrabatte in Anspruch nehmen. Dennoch bliebe Individualität. Auch wenn die Außenhüllen der zwölf geplanten Stadthäuser auf dem 8000 Quadratmeter fassenden Areal vorgegeben seien, „sind die Bauherren frei in der Innengestaltung“, so der Stadtkontor-Chef. Das Baugemeinschaftsmodell gefiel auch dem Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, das der „Strategie zur Eigentumsbildung in der Innenstadt“ in einem Wettbewerb den ersten Preis verlieh. Jetzt suche man auch eine Gruppe Bauwilliger, die das alte Brauhaus gemeinschaftlich zu „loftmäßigem Wohnraum“ umgestaltete.
Die 15-Jahres-Bilanz des Sanierungsträger Stadtkontor liest sich gut. Dreiviertel aller Babelsberger Häuser seien fertig, nur noch rund 300 Wohngebäude seien zu sanieren. Bei den Straßen sähe es nicht ganz so gut aus. Hier seien erst 60 Prozent erneuert: „Immerhin die wichtigsten Straßenzüge.“
Entstanden seien die Sanierungsträger Innenstadt und Stadtkontor Anfang der 90er Jahre nach einem Erfahrungsaustausch mit Berliner Kollegen. Damals habe man im Zentrum „Seite an Seite“ mit dem Potsdamer Entwicklungsbeauftragten gearbeitet, sei dann aber nach Babelsberg gezogen. Die Stadtkontor GmbH sei eine der ersten Gesellschaften gewesen, die die Zulassung als Sanierungsträger bekam. Neben Babelsberg habe man treuhänderisch auch die Kleinstädte Beelitz (1991) und Treuenbrietzen (1992) übernommen. Im Laufe der Jahre seien noch Niemegk, Nauen und Zossen dazugekommen, die jetzt alle Nutznießer der Potsdamer Erfahrungen seien, sagt Baatz. Mitte der 90er Jahre wurde Stadtkontor auch zuständig für die Infrastruktur in den Neubaugebieten Stern, Drewitz und Schlaatz. Hier habe sich das Aufgabenfeld inzwischen verschoben. „Auf die sich rasant veränderte Bevölkerungsstruktur am Schlaatz, die zunehmenden Nachbarschaftskonflikte“ müsse man mit sozialen Einrichtungen gegensteuern, sagt Baatz. Es ginge nun nicht mehr um Gebäude, sondern um Menschen. Der Stadtteilmanager Stadtkontor werde zum Streitschlichter. Man setzte in diesem Gebiet jetzt auch auf andere Förderschienen als bisher – wie zum Beispiel das Programm Soziale Stadt.
Am heutigen Geburtstag wünscht sich Rainer Baatz für sein Unternehmen und seine 20 Mitarbeiter nicht viel. Nur, dass auch die „kooperative und konstruktive“ Zusammenarbeit mit den vielen Beteiligten weiterhin funktioniere. Das sei wichtig, auch für künftige Projekte. NIK
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