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Landeshauptstadt: Sanierte und einstürzende Weberhäuser

Stadtkontor zeigt Birgit Müller (PDS) schöne und weniger schöne Ecken im Sanierungsgebiet

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Stadtkontor zeigt Birgit Müller (PDS) schöne und weniger schöne Ecken im Sanierungsgebiet Babelsberg. „Hier fehlen betreute Wohnungen für Senioren“, sagt Birgit Müller angesichts der Idylle des Babelsberger Werbeplatzes. Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung hatte sich am Ende der Wahlperiode gestern zu einem Rundgang durch die Babelsberger Sanierungsgebiete, die zu ihrem Wahlkreis gehören, entschlossen. Schon vor drei Jahren habe sie Dr. Rainer Baatz, Geschäftsführer von Stadtkontor, eingeladen, erst jetzt fand sich ein Termin. Pfarrerin Dörte Wernick zeigt das Pfarrhaus in der Lutherstraße. Es geht bis hinauf ins Dachgeschoss, wo unter anderem für die Pfarrerin eine Wohnung ausgebaut wird. Das Backsteingebäude erfährt derzeit eine gründliche Erneuerungskur. Eingeschlossen ist die Restaurierung der kleinen Lutherfigur, die anschließend wieder auf das Postament vor dem Pfarrhaus gestellt wird. Das besondere Augenmerk der Denkmapfleger und Stadtsanierer gilt den Kolonistenhäusern. Ulrike Schenke vom Sanierungsträger erläutert Sanierung, Grundstücksteilung und Restaurierung am Weberplatz. Alle Varianten sind hier sichtbar. Eines der ältesten Kolonistenhäuser steht allerdings einige hundert Meter vom Weberplatz entfernt direkt am Haupteingang des Oberlinhauses in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Dessen Sanierung ist nahezu abgeschlossen; eine Arztpraxis soll hier einziehen. Auch die Seniorenfreizeitstätte in der Karl-Liebknecht-Straße und der Solidario-Laden befinden sich in einem ehemaligen Kolonisten- oder Weberhaus. Die unterschiedlichsten Gaubenformen findet man, von der original-geschwungenen bis hin zu voll verglasten Aufsätzen, die wie Fremdkörper wirken. Es ist ein Glücksumstand, wenn sich Interessenten finden, die ein altes Weberhaus zu Wohnzwecken nutzen wollen. Es lässt sich denken, dass hierfür umfangreiche bauliche Veränderungen erfolgen müssen – von den Fußböden über die sanitären Einrichtungen bis hin zur modernen Wandheizung. Ein solches Beispiel lässt sich Birgit Müller in der Garnstraße 30 zeigen. Architektin Sabine Brenner zeigt das bisher Geschaffene aus Restaurierung und Neubau: Hier wird es sich gut wohnen lassen. Im unmittelbar benachbarten Backsteingebäude der früheren Förderschule in der Tuchmacherstraße sind die Handwerker zu Gange, um aus Klassenräumen Eigentumswohnungen des „gehobenen Standards“ zu machen. Das scheint zu gelingen, denn wie Ulrike Schenke berichtet, seien die nicht gerade billigen Wohnungen bereits alle verkauft. Das nun endgültig zusammengefallene Weberhaus Alt Nowawes 29 zeigt besonders krass, dass es an vielen Stellen noch nicht vorangegangen ist. Birgit Müller lässt sich auch die Straßenzeile vor der ehemaligen Brauerei in Alt Nowawes zeigen. Das sei zwar ein unerfreulicher Anblick, räumt Rainer Baatz ein, aber so lange sich der Eigentümer, eine Bank, nicht bewege, könne auch Stadtkontor nichts machen. Günter Schenke

Günter Schenke

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