Landeshauptstadt: Sanierungsfortschritte

Innenstadt - Die Sanierung des Palais Lichtenau wird bis zum Jahresende abgeschlossen. Je nach Fortschritt der Arbeiten soll in dem Baudenkmal in der Behlertstraße 31 am 1. Dezember 2012 oder am 1. Januar 2013 das Haut- und Laserzentrum Potsdam eröffnen, erklärte Investor Axel Fischer gestern auf PNN-Anfrage. Bisheriges Domizil der Praxis der Hautärztin Tanja Fischer ist die Villa Mendelssohn in der Bertinistraße. Als Grund für den Umzug der Hautklinik nannte Fischer einen steten personellen Zuwachs der Klinik.

Bis spätestens Anfang Juni soll Fischer zufolge die Außenhülle saniert sein. Dafür werde Ende April oder Anfang Mai erneut ein Baugerüst errichtet. Im Sommer dieses Jahres sollen die Wasseranschlüsse erneuert werden. Dazu ist laut Fischer eine Sperrung der Behlertstraße in den Sommerferien notwendig. Bislang seien das Dach erneuert, der Keller mit Horizontalsperren abgedichtet und die historischen Böden aufgearbeitet worden. „Jetzt fangen wir mit dem Innenausbau an“, erklärte Fischer, Medizin-Professor an der Charité in Berlin.

Das Palais Lichtenau ist ein herausragendes Denkmal frühklassizistischer Architektur in Deutschland. Errichtet wurde das Haus zwischen 1796 bis 1797 unter König Friedrich Wilhelm II. in unmittelbarer Nähe des Neuen Gartens. Unklar ist, wer Architekt des herrschaftlichen Hauses ist, Michael Philipp Boumann oder Carl Gotthard Langhans. Benannt wurde das Haus nach der Gräfin Wilhelmine von Lichtenau, eigentlich Wilhelmine Enke, einer Maitresse Friedrich Wilhelms II. von Preußen. Sie gilt als die „preußische Pompadour“.

Zu DDR-Zeiten unter anderem als Verwaltungsgebäude des VEB Spezialbau Potsdam genutzt, stand das Palais Lichtenau lange Zeit leer und zum Verkauf. Eine Sanierung durch die Theiß-Kaltwalzwerke kam im März 2009 ins Stocken, nachdem die Firma vorübergehend Insolvenz anmelden musste. Im Zuge der Neustrukturierung wurde das Haus dann an Axel und Tanja Fischer verkauft. gb