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Stadtführerin Regina Ebert hat einen Stadtführer geschrieben, der Kindern Potsdams Welterbe näherbringt.

© Manfred Thomas

Von Peer Straube: Sanssouci für Kinderaugen

Regina Ebert bringt zweisprachigen Stadtführer für Grundschüler heraus

Von Peer Straube

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Eselsohren wünscht sie sich. „Das Buch soll nicht repräsentativ im Regal stehen“, sagt Regina Ebert. Denn das, was die Potsdamer Stadtführerin zu Papier gebracht hat, ist für besondere Hände gedacht – die von Kindern. „Parks und Schlösser in Potsdam – Kinder entdecken das grüne Potsdam“ heißt das Werk, das seit wenigen Tagen im Handel erhältlich ist.

Es ist ein Stadtführer für Kinder, und er ist zweisprachig, deutsch und englisch. Gedacht ist er für Grundschüler, zweite bis fünfte Klasse, jene Altersgruppe, die „schon flüssig lesen“ kann. Die Autorin will nicht nur Potsdamer Kindern ihre Stadt näherbringen, sondern auch ausländische Gäste gewinnen. Für Kinder gebe es über Potsdam nichts Vergleichbares, sagt Ebert. Auf 53 Seiten beschreibt sie die Parks von Sanssouci und Babelsberg, den Volkspark und den Neuen Garten mit all ihren Schlössern und Sehenswürdigkeiten. Sie schlägt kindgerechte Routen vor und erklärt schwierige Begriffe auf verständliche und unterhaltsame Weise. Kostprobe gefällig? „Wenn du dem Weg weiter folgst, kommst du zu einer Pyramide ... In Ägypten wurden solche Bauwerke als Begräbnisstätten genutzt. Die Pyramide im Neuen Garten hat damit nichts zu tun. Sie ist ein Eiskeller. Man hatte ein Loch ausgehoben und im Winter mussten die Diener das Eis vom gefrorenen Heiligen See holen, um die Speisen zu kühlen. Da jedoch ein einfaches Erdloch zu banal war für einen königlichen Kühlschrank, wurde hierauf eine Pyramide gebaut.“

Die Idee zum Buch kam Ebert bei ihrer Arbeit als Stadtführerin. Seit zehn Jahren bietet sie auch Kinderführungen an und war oft überrascht, wie viel Interesse schon die Kleinen den Potsdamer Schlössern und Parks entgegenbringen. Sie hat Gruppen erlebt, die „ganz entzückt“ vor dem Chinesischen Teehaus standen, nackte Putten vor der Bildergalerie bewunderten oder am Ruinenberg fragten: „Ist da was kaputt gegangen?“ Kinder brächten viel mehr Begeisterungsfähigkeit mit als Erwachsene, findet Ebert.

Dass sie mit dem Buch in eine Marktlücke stößt, hat schon der Vorläufer bestätigt. „Vom Stadtschloss nach Sanssouci“ heißt der erste Kinder-Stadtführer, den Ebert zwar nicht geschrieben, aber – wie das aktuelle Buch – im eigenen Verlag herausgebracht hat. Inzwischen gibt es davon die fünfte Auflage, 9000 Exemplare sind über die Ladentische gewandert. „Es ist sicherlich nicht ,Harry Potter’, aber es wird doch gekauft“, lächelt Ebert zufrieden, auf ähnlichen Zuspruch für das neue Buch hoffend, das 9,90 Euro kostet.

Erste Anzeichen für einen gelungenen Einstand hat die gebürtige Mainzerin bereits selbst erlebt. Um das Buch zu promoten, war Ebert in der Babelsberger Bürgel-Buchhandlung und zeigte ihr Werk der Inhaberin. „Eine Kundin hat das mitbekommen und wollte das Buch sofort kaufen“, freut sich Ebert. Die Idee für den dritten Teil der „Kinder-Trilogie“ hat sie auch schon. Die Stadt und die Schlösser sind nun abgedeckt. „Aber Potsdam hat ja viel Wasser“, sagt Ebert augenzwinkernd. „Mal sehen ...“

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