Landeshauptstadt: Sanssouci ohne Führung
Verzicht auf Pantoffeln nicht die einzige Neuerung
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Sanssouci - Dass Sanssouci nunmehr pantoffelfrei betreten werden darf, stellt nicht die einzige Neuigkeit für das Sommerschloss Friedrichs des Großen dar. Erstmals seit den 1980er Jahren kann es von Individualtouristen wieder museal, also ohne Führung, durchwandert werden. Dies erklärte für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gestern die Leiterin des Schlossmanagements, Heidrun Liepe, auf einer Pressekonferenz, die nach Veröffentlichung des Beitrags „Sanssouci ohne Pantoffeln“ in der gestrigen PNN- Ausgabe anberaumt worden ist.
Für den Besuch des Schlosses stehen den Einzelbesuchern 215 Audioguides zur Verfügung, die in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Japanisch die Geschichte des Schlosses vorstellen. Die Geräte, die seit diesem Monat auch für das Neue Palais und Schloss Cecilienhof eingesetzt werden, ermöglichen den Touristen, sich den Durchgang nach ihren Interessen zeitlich aufzuteilen. Die Sprechtexte sind knapp 30 Minuten lang; erste Erfahrungen zeigen jedoch, dass diese Zeit meist nicht ausgeschöpft wird. Darin sieht Liepe eine Reserve, mehr Besuchern den Zugang zu dem in der Saison überlaufenen Weinbergschloss zu ermöglichen. Dies setze jedoch weitere Untersuchungen voraus. Durch Zeitfenster, die abwechselnd für Gruppen und Individualtouristen eingerichtet werden, will Kastellanin Angelika Scholz die Besucherströme besser steuern. Die Eintrittskarten informieren über den jeweiligen Beginn des Rundgangs, die Ausleihe der Audioguides ist im Preis inbegriffen. Stiftungs-Chefrestaurator Hans-Christian Klenner erläuterte, dass dem Verlegen der Läufer, die die Pantoffeln überflüssig machen, langwierige Untersuchungen und Erprobungen vorangegangen sind. Deshalb habe man die Öffentlichkeit nicht früher informiert. Sanssoucis Pantoffeln werden für andere Schlösser eingesetzt, ein Teil soll aber auch an Liebhaber versteigert werden. E. Hoh
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