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Homepage: Sauberes Wasser für Südafrika

Dorfkinder in Afrika, die sich über frisches Wasser aus der Leitung freuen, sind ein beliebtes Motiv. Ob die Quelle nach dem Pressetermin weiter läuft, interessiert hingegen oft weniger.

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Dorfkinder in Afrika, die sich über frisches Wasser aus der Leitung freuen, sind ein beliebtes Motiv. Ob die Quelle nach dem Pressetermin weiter läuft, interessiert hingegen oft weniger. Um so wertvoller sind Projekte, die sicherstellen, dass die neuen Leitungen auch gefüllt bleiben. Das „Kommunale Wasserhaus“ in der Ikwezi Local Municipality am Ostkap in Südafrika ist so ein Vorzeigeprojekt. Die Gemeinde Jansenville mit ihren rund 500 Einwohnern liegt in der Großen Karoo, einem der trockensten Gebiete des Landes.

Vor fünf Jahren initiierte die Universität Potsdam mit finanzieller Unterstützung des Bundesforschungsministeriums die Demonstrationsanlage. Das Wasserhaus führt alle mit dem Wasserverbrauch verbundenen Aktivitäten der Bevölkerung einer Kommune – Trinkwasserentnahme, Waschen von Wäsche und Körperhygiene – in einem speziell ausgestalteten Gebäude zusammen. Die Ausrüstung umfasst Geräte zur Wasserreinigung und zur Wassermehrfachnutzung, für solare Luft- und Wassererwärmung und für die Bereitstellung von erwärmtem Brauch- und Frischwasser sowie Module zur solaren Elektroenergieerzeugung. Für die Fäkalientsorgung des Wasserhauskomplexes werden Komposttoiletten eingesetzt. Diese dienen auch dazu, die Reststoffe aller Technologien zu entsorgen und landwirtschaftlich nutzbaren Kompost herzustellen. Das Management liegt in den Händen der lokalen Bevölkerung, die sich durch das Wasserhaus neue Einkommensmöglichkeiten erschließt.

Insgesamt 18 deutsche und südafrikanische Firmen, Hochschulen und andere Institutionen wurden von der Universität koordiniert. Darüber hinaus, so der Projektbeauftragte Konrad Soyez, zeichneten die Potsdamer für das Gesamtmodell, für die wirtschaftliche und ökologische Optimierung, die Klimabilanzierung sowie den Hygienestatus verantwortlich. Es entstanden zahlreiche Bachelor- und Master-Abschlussarbeiten, sogar ein Theaterstück und ein Comic wurden geschrieben. Letztere sollten den Menschen vor Ort den Zugang zur neuen Technik erleichtern. Auch nach Abschluss des Projektes sei die Uni Potsdam weiter am Wasserhaus in Südafrika interessiert. Konrad Soyez koordiniert derzeit Maßnahmen zur Förderung des Verständnisses für Wasser-, Energie- und Klimafragen sowie zur Entwicklung von Geschäftsideen, um den Einheimischen längerfristig Beschäftigung und Einkommen zu garantieren.HRH

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