Landeshauptstadt: Säuglinge sterben über Durchschnitt Sterblichkeit lag
2005 bei 4,9 Promille
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Die Säuglingssterblichkeit in Potsdam ist seit 2003 leicht zurück gegangen: Laut Gesundheitsamt starben im vergangenen Jahr sieben Säuglinge in der Landeshauptstadt, 2003 waren es neun. Die Säuglingssterblichkeit sank von 6,5 auf 4,9 Promille. Auch 2005 lag Potsdam über dem Brandenburger Durchschnitt von 4,1 und dem Bundesdurchschnitt von 3,9 Promille. Dagegen betrug sie 2004 nur 1,5 je 1000 Lebendgeborenen.
Die hohe Sterberate hatte vor drei Jahren Stadtverwaltung und Politik beunruhigt. Sie war höher als in jeder anderen Stadt oder anderem Kreis – fast doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt von 3,5 Promille. Das Gesundheitsamt hatte darum versucht, gemeinsam mit dem Klinikum Ernst von Bergmann die Ursachen herauszufinden. Zumal alle Kinder aus Potsdamer Familien stammten, so Amtsärztin Carola Kaiser. Die meisten der Säuglinge starben innerhalb der ersten vier Wochen „wegen ihres zu geringen Geburtsgewichts“, so Kaiser. Sie seien oft „viel zu unreif“ und kämen nur zur Welt, weil sie bereits im Mutterleib medizinisch gut versorgt worden waren. So könnten die Schwangeren in der Landeshauptstadt zwei Krankenhäuser mit Entbindungsstationen nutzen und eine sehr große Dichte an gynäkologischen Arztpraxen, betonte Kaiser.
Zudem steige die Zahl der Todesfälle überproportional an, „wenn mal ein Zwillingspärchen sterbe“, sagte Kaiser. Das sei vermutlich auch 2003 so gewesen, so ein Begründungsversuch des Klinikums. Allerdings könnten die tatsächlichen Ursachen nicht genau geklärt werden, denn die Raten schwanken von Jahr zu Jahr – seit der statistischen Erfassung 1996 zwischen 1,3 und 7,1 Promille. Im Gegensatz dazu gehe die Rate im bundesdeutschen Durchschnitt kontinuierlich zurück. just
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