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Baustelle Kolonnade. Am Sonntag sind auch die Skulpturen zu sehen.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Säulen stehen wieder fest Stiftung lädt am Sonntag zur Besichtigung der Kolonnaden-Baustelle am Neuen Palais ein

Sanssouci - Fünfzig Steinmetze, Stahlbauer, Bildhauer, Zimmerleute, Maurer und Handwerker anderer Gewerke arbeiten gegenwärtig an der Sanierung und Restaurierung der Kolonnaden gegenüber dem Neuen Palais. Im nächsten Jahr soll ihre Zahl auf bis zu 100 erhöht werden, teilten gestern auf einem Baustellenrundgang Sanssoucis Bereichsarchitekt Volker Thiele und Projektkoordinator Frank Aulbach mit.

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Sanssouci - Fünfzig Steinmetze, Stahlbauer, Bildhauer, Zimmerleute, Maurer und Handwerker anderer Gewerke arbeiten gegenwärtig an der Sanierung und Restaurierung der Kolonnaden gegenüber dem Neuen Palais. Im nächsten Jahr soll ihre Zahl auf bis zu 100 erhöht werden, teilten gestern auf einem Baustellenrundgang Sanssoucis Bereichsarchitekt Volker Thiele und Projektkoordinator Frank Aulbach mit. Nach wie vor hält die Schlösserstiftung daran fest, das 1766 bis 1769 durch Le Geay und Gontard errichtete bedeutende barocke Natursteinbauwerk bis Ende des Jahres 2012, in dem sich der Geburtstag des Bauherren König Friedrich II. zum 300. Male jährt, komplett wiederherzustellen. Am morgigen Sonntag ab 14 Uhr können sich – nach Anmeldung unter Tel.: (0331) 9694-100 – Interessenten einen Einblick in den Fortgang der Bauarbeiten verschaffen.

Fundamente und Sockel des insgesamt 122 Säulen umfassenden Bauwerks sind bereits saniert. Die Bodenplatten wurden bis zum Abschluss der Baumaßnahmen ausgebaut. Inzwischen läuft die Restaurierung der Natursteinteile auf vollen Touren. Alle Säulen haben wieder festen Stand, nun werden die restaurierten Kapitelle und dann deren Überbau, der Architrav, sowie die Fries- und Gesimsschichten aufgebracht. Dafür mussten für den 1982 teilweise eingestürzten Nordteil aus schlesischem Sandstein neue Teilstücke angefertigt werden. Sie werden, wie Natursteinexperte Detlef Röper erläuterte, auf eine schon in der Antike bekannte Art zusammengefügt und an den Fugen mit Blei vergossen. Das weichere Blei soll die temperatur- und witterungsbedingten Bewegungen ausgleichen, die neben der Durchfeuchtung zu Rissbildungen und anderen Schädigungen des Sandsteins geführt haben. Demselben Ziel dient eine in das Dach eingebrachte Stahlkonstruktion. Fünf Joche und die ersten Gurtbögen der Nordkolonnaden sind wieder aufgebaut. Zwischen ihnen kann nun ab Mitte Juli das frühere Ziegelgewölbe neu eingemauert werden.

Im Mittelpunkt der Anstrengungen steht in der kommenden Zeit das als Triumphtor gestaltete Mittelstück des Natursteinbauwerks. Er soll als erster Teil der Kolonnaden bis zum 300. Geburtstag Friedrichs II. am 17. Januar 2012 fertiggestellt werden. Dazu wird jetzt der Unterbau der kriegszerstörten Kuppel wieder hergestellt. Sie entsteht als moderne Holzkonstruktion in den historischen Formen und Maßen, wird mit Kupfer gedeckt und erhält eine verglaste Öffnung. Die auf dem Triumphtor stehenden Skulpturen, die so genannte Krönungsgruppe, werden in luftiger Höhe an Ort und Stelle entsalzt und restauriert. Auf die beiden Pavillons an der Nord- und Südseite sollen Ende 2011 die beiden je sieben Tonnen schweren Obelisken wieder aufgesetzt werden.

In Schauern (offenen Schuppen) stehen die teils bereits restaurierten, teils in Arbeit befindlichen Skulpturen und Architekturteile, die bis 2012 auf die Kolonnaden zurückkehren sollen. 42 Skulpturen schmücken Bogengänge und Mittelbau. Hinzu kommen Trophäendarstellungen. Nach der Einweihung des Triumphtors am 17. Januar 2012 sollen die beiden Säulengänge und die Eckpavillons bis zum Ende des Friedrich-Jahres komplett saniert sein. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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