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Landeshauptstadt: Sauna-Streit beendet

Bohn schließt zum 1. April / Stadtwerke sanieren

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Innenstadt - Die Potsdamer Stadtwerke wollen den Saunamarkt erobern. Mit einer Abfindung, die an den jetzigen Betreiber der beiden Saunen in den kommunalen Schwimmhallen gezahlt wird, haben sie den Weg für eine Sanierung der Schwimmhalle am Brauhausberg sowie eine neue Saunalandschaft im Kiezbad Am Stern frei gemacht. Damit endet nach drei Jahren der Streit zwischen Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen und Unternehmer Frank Bohn einvernehmlich.

Bohn bestätigte gestern gegenüber den PNN, dass die Auflösungsverträge unterschrieben seien und er seine Saunen in acht Wochen schließen werde. Seinen vier fest angestellten Mitarbeitern habe er kündigen müssen. Zehn Jahre nach Öffnung der City-Sauna und nach 14 Jahren Betrieb in der Stern-Schwimmhalle ist für Bohn nun am 1. April Schluss. Die Stadtwerke wollen die Schwimmhalle am Brauhausberg ab August ohnehin schließen und dann komplett sanieren.

„Das klingt vielleicht patriotisch, aber Potsdam soll nach dem Scheitern der Niemeyer-Pläne wenigstens ein kleines akzeptables Bad haben“, sagte Bohn. Dafür müsse er eben seine Räume aufgeben. Drei Jahre hatte er zuvor jedoch gegen die Pläne der Stadtwerke gekämpft, die ihn gerne schon früher aus den Hallen heraus bekommen hätten. Doch langjährige Pachtverträge, die noch zwischen Bohn und dem Sport- und Bäderamt der Stadt geschlossen worden waren, hatten den Stadtwerken die Hände gebunden. Bei der Sanierung der Stern-Schwimmhalle wurden dem Saunabetreiber unter anderem die Abluftanlage abgeklemmt, mehrere Klagen und Einstweilige Verfügungen gegen die Stadtwerke hatte Bohn daraufhin angestrengt und erwirkt.

Als wesentlichsten Grund für den jetzigen Schritt zur Einigung nannte Bohn den unternehmerischen Aspekt: Wie auf einem Schachbrett habe er die einzelnen Möglichkeiten durchgespielt. Die Sauna am Brauhausberg abgeben und nur am Stern weitermachen? Dann hätte er die Sauna am Stern, die noch nicht im modernsten Zustand ist, wohl wirtschaftlich nicht halten können.

Nun sei seiner Ansicht nach ein beidseitig tragbarer Kompromiss gefunden worden. Wie und wo der Unternehmer künftig tätig sein wird, ließ er indes offen. Von seinen Gästen will er sich zumindest in den kommenden acht Wochen mit Angebotspreisen verabschieden.

Die Stadtwerke sind mit ihrem Tochterunternehmen Bäderlandschaft Potsdam GmbH Betreiber der zwei Hallen- und zwei Strandbäder in Potsdam. Nachdem die Pläne für das Freizeitbad nach Entwürfen von Oscar Niemeyer am Brauhausberg scheiterten, soll nun die alte Schwimmhalle ab August bis November 2009 für rund sieben Millionen Euro saniert werden. jab

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