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Landeshauptstadt: SB-Kaufhaus statt Momper-Center

Andreas Goetzmann: Projekt am Havelufer soll bausteinweise entstehen / Uferweg gesichert

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Andreas Goetzmann: Projekt am Havelufer soll bausteinweise entstehen / Uferweg gesichert Brandenburger Vorstadt – An der Ecke Kastanienallee / Zeppelinstraße soll möglicherweise zunächst nur ein SB-Kaufhaus entstehen. Das so genannte Momper-Center mit Seniorenwohnanlage und Stadtvillen in Wassernähe liegt nach wie vor auf Eis. Der Fachbereichsleiter für Stadtplanung Andreas Goetzmann räumte im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen Dienstagabend die Möglichkeit ein, dass zunächst nur ein Einkaufsmarkt entstehen könnte und das Gesamtprojekt „bausteinweise“ umgesetzt werde. Anlass der neuerlichen Diskussion um das so genannte Momper-Center ist ein Antrag des BürgerBündnisses, das den Uferweg zwischen Persiusspeicher und Kastanienallee gesichert wissen möchte. Derzeit ist das Areal mit den Resten des ehemaligen Umschlaghafens und den verlassenen Baulichkeiten des Grünflächenamtes eine wilde Brache und Müllhalde. Goetzmann machte klar, dass die Stadt nicht in der Lage sei, den Uferweg mit eigenen finanziellen Mitteln zu gestalten. Wenn allerdings ein SB-Kaufhaus gebaut werde, könne als Ausgleich die Anlage des Uferweges vereinbart werden. „Der Ausbau der Grünflächen ist nur im Zusammenhang mit anderen Projekten möglich“, sagte er, gab jedoch gleichzeitig bekannt, dass ein Antrag auf die Finanzierung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gestellt sei. Offenbar will die Stadt wenigstens die gröbsten Gefahrenquellen und Unzulänglichkeiten auf dem Geländestreifen am Havelufer beseitigen. Die Stadtverordnetenversammlung hatte bereits am 5. Juni 2002 grünes Licht für das Momper-Center gegeben – der Name für das Projekt geht auf den derzeitigen Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses Walter Momper (SPD), der Geschäftsführer der verantwortlichen Projektentwicklungsgesellschaft ist, zurück. Den beschlossenen Vorhaben- und Erschließungsplan konnte die Gesellschaft bisher nicht umsetzen, weil die Grundstücksfragen teilweise ungeklärt sind. Zwar handelt es sich um Grundstücke in der Hand öffentlicher Träger; sie sind jedoch restitutionsbefangen. Nach Auslauf des Investitionsvorranggesetzes dürfen die Grundstücke nur mit Zustimmung des Antragstellers auf Rückübertragung verkauft werden. Goetzmann stellte in Aussicht, dass eine Klärung bis zum Ende dieses Sommers zu erwarten sei. Wenn nicht, müsse die Stadt ein neues planungsrechtliches Verfahren, also einen Bebauungsplan, in Angriff nehmen. Stadtverordneter Wolfgang Cornelius (CDU) machte deutlich, dass sich mit dem Scheitern des Momper-Centers eine neue Situation ergebe. Dann nämlich entstehe die Frage, ob es sinnvoll sei, ein Wassergrundstück als Einzelhandelsstandort vorzusehen. Das für das Momper-Center relevante Einzelhandelsgutachten stammt aus dem Jahre 1999. Der Ausschuss für Stadtplanung empfahl, bei einer Neuplanung auf jeden Fall einen öffentlichen Uferweg zu sichern. Bei der Entscheidung über den Einzelhandelsstandort sei der aktuelle Bedarf zu berücksichtigen. Günter Schenke

Günter Schenke

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