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Sport: SC Potsdam ist morgen in klarer Favoritenrolle
Potsdams Erstliga-Volleyballerinnen empfangen am Samstag den SV Sinsheim
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Sich in der Favoritenrolle zu befinden kann schön, aber auch anstrengend sein. Der SC Potsdam bekommt es in dieser Woche zu spüren. In der Volleyball-Bundesliga der Frauen steht am morgigen Samstag das Heimspiel gegen den bislang noch sieglosen SV Sinsheim an (20 Uhr, Heinrich-Mann-Allee). Die Entwicklungen der vergangenen Wochen führten dazu, dass die Gastgeberinnen sich dabei ohne Umschweife mit einem Spagat zwischen gesteigerter Erwartungshaltung und täglicher Trainingsarbeit zu beschäftigen haben.
Der Spielplan hält für den nach vier absolvierten Partien mit 6:2 Zählern glänzend dastehenden Potsdamer Bundesligisten in den kommenden vier Wochen ausschließlich Spiele gegen Teams, die wie der übernächste Gegner Erfurt aufgestiegen sind, oder in der Vorsaison lange gegen den Abstieg gespielt hatten (Alemannia Aachen, Allgäu Team Sonthofen).
Michael Merten kennt den Spielplan natürlich bestens und weiß um die Möglichkeiten, sich bis Mitte Januar womöglich schon ein gehöriges Stück Distanz zur drei Teams umfassenden Abstiegszone verschaffen zu können. Der Cheftrainer des SC Potsdam schaut ganz klassisch, wie er sagt, von Spiel zu Spiel und somit erst einmal nur auf Sinsheim, dem Mitaufsteiger des vergangenen Jahres, gegen den der SC Potsdam vor vierzehn Monaten erstmals in der höchsten Spielklasse des deutschen Frauen-Volleyballs in Erscheinung trat und gleich einmal ein Heimspiel mit 3:2 gewinnen konnte. Und Kristina Schlechter spricht davon, dass sie wie eigentlich alle ihre Mitspielerinnen durch den überaus erfreulichen Start in die neue Saison sehr viel Selbstvertrauen bekommen hat. „Wir haben uns einfach gut entwickelt“, meint die schon seit 2004 für den SC Potsdam ans Netz tretende Diagonalspielerin.
Drei Spiele, drei Niederlagen in dieser Saison – diese aktuelle Bilanz des morgigen Gegners aus Baden gilt es zu relativieren. Der SV Sinsheim hatte es bislang nämlich ausschließlich mit Kandidaten auf den Gewinn des Meistertitels zu tun (Dresden, Schwerin, Stuttgart). Und er hat dabei in der zweiten Dezember- nacht auf der weiten Rückfahrt aus Mecklenburg eine wahre Odysee hinter sich bringen müssen. In der Nähe des Hermsdorfer Kreuzes blieb der Bus nachts bei klirrender Kälte und Glatteis für zehn Stunden liegen. Derlei Härten sind für Leistungssportler ebenso schwer zu verkraften wie Niederlagen auf dem Spielfeld. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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