Sport: Schärferes Vorgehen angemahnt
Abbrennen von Pyrotechnik bleibt ernstes Thema beim SVB – Diskussion verlief erfolglos
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Die Frage nach dem Nutzen einer Diskussion zu einem Thema, über das eigentlich kaum zu diskutieren ist, stellte sich am Dienstabend wohl einige. Der SV Babelsberg 03 hatte seine Fans, Ordnungsdienste und die Polizei eingeladen, um unter anderem über das leidige Problem des Abbrennens von Pyrotechnik zu debattieren. Trotz der ernsten Thematik fanden nur wenige Nulldreier den Weg ins Karl-Liebknecht-Stadion: Die Frage eines Fans „Wo sind denn die ganzen Ultras?“ schien da berechtigt. „Wir wollten ein wenig für das Thema sensibilisieren und um Verständnis werben, und das ist wohl auch gelungen“, befand Vorstandsmitglied Jens Lüscher.
Allerdings waren die Fronten verhärtet. Während beispielsweise der Potsdamer Schutzbereichsleiter Ralf Marschall über die empfindlichen Folgen aufklärte, die im Wiederholungsfall auf den Verein zukommen würden, wurde von der Gegenseite das Verbot etwa von bengalischen Fackeln hinterfragt. „Das sind kulturelle Vorstellungen von vorgestern“, befand SVB-Fan Lutz Boede. „Bestimmte Dinge sollten erlaubt werden.“
Zum Kern des Problems wurde damit nicht vorgedrungen, denn die Fakten liegen klar auf der Hand. Allein in der Hinrunde mahnte der DFB vier Vorkommnisse in den Spielen gegen Union Berlin, Erfurt, Oberhausen und Düsseldorf an. Im Strafmaß kam man den Babelsbergern am Ende noch etwas entgegen, so dass der Verein mit einer Gesamtstrafe in Höhe von 3200 Euro noch recht gut bedient war. Allerdings wird der DFB in der Rückrunde ein waches Auge auf die Aktionen der SVB-Fans haben. „Fliegt nur ein Gegenstand aufs Feld, müssen wir die gesamte Gegengerade mit Fangnetzen ausstatten“, sagte SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel. „Wir haben mit dem Regionalligaaufstieg die DFB-Sicherheitsrichtlinien anerkannt. Und daran werden wir uns auch halten.“ Bei Vergehen müsse der Verein ansonsten schärfer vorgehen. H. M.
Henner Mallwitz
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