zum Hauptinhalt

ATLAS: Schattenspringer

Gott sei Dank. Die Linke ist über ihren Schatten gesprungen.

Von Peer Straube

Stand:

Gott sei Dank. Die Linke ist über ihren Schatten gesprungen. Nicht auszudenken, welches Signal von der Stadtverordnetenversammlung hätte ausgehen können, wäre sie zu dieser Einigung nicht imstande gewesen. Der von nahezu allen Stadtverordneten getragene Beschluss, man freue sich über Hasso Plattners Angebot, Potsdam eine Kunsthalle zu schenken, war ebenso nötig wie richtig. Denn auch nur der kleinste Zweifel daran hätte den Mäzen verprellen können. Plattner selbst hatte erklärt, er werde das Projekt nur verwirklichen, wenn es von den Potsdamern gewollt sei. Die Stadtverordneten als gewählte Repräsentanten der Einwohnerschaft haben ihm dies nun offiziell bestätigt. Die Standortprüfung ist dabei nebensächlich, denn letztlich läuft es ohnehin auf den Lustgarten hinaus. Plattner selbst hat ihn bereits als seinen Favoriten gekürt und es ist kaum vorstellbar, dass der Wille des Bauherrn in diesem Punkt unberücksichtigt bleibt. Schon deswegen war der fast schon panisch wirkende Reflex der Linken, die Kunsthalle vom „Mercure“-Hotel zu entkoppeln, mehr als unglücklich. Doch Hans-Jürgen Scharfenberg war klug genug zu erkennen, dass es auf seine Partei zurückfiele, wenn Plattner einen Rückzieher macht. Und der will ja auch DDR-Kunst ausstellen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })