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Landeshauptstadt: Schickes Wohnen ohne Lenin

Grundstein für „Villa Hegel“ gelegt. Am ehemaligen Konzerthaus-Standort entstehen 48 Eigentumswohnungen, 16 davon sind schon verkauft

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Innenstadt – Auf dem Gelände des ehemaligen Konzerthauses und späteren „Hauses der Offiziere“ in der Hegelallee / Ecke Schopenhauerstraße entstehen 48 Eigentumswohnungen. „Wo Potsdam am schönsten ist“, verlautete über die Lage des Bauprojekts aus dem Kreis der Investoren bei der Grundsteinlegung am Donnerstag. Wie Florian Lanz von der Laborgh Investment GmbH berichtete, seien 16 Wohnungen bereits verkauft. Die Baukosten, die Lanz auf durchschnittlich 3600 Euro pro Quadratmeter bezifferte, seien günstiger als bei vergleichbaren Objekten. Die Qualität des neuen Wohnquartiers „Villa Hegel“ spreche für sich: hochwertige Ausstattung, Balkon oder Privatgarten, 35 Tiefgaragen und 15 Außenstellplätze, Aufzüge, Kinderspielplatz und eine parkähnliche Außenanlage.

Die Firma Laborgh errichtet zusammen mit der Firma Reggeborgh auf circa 5300 Quadratmetern für 15 Millionen Euro einen vierstöckigen Neubaukomplex aus drei miteinander verbundenen Einzelhäusern. Als „klassische Architektur“ bezeichnen die Investoren das Ensemble, welches das in Potsdam ansässige Büro van Geisten & Marfels geplant hat. Die Firma Kondor Wessels ist für die Ausführung verantwortlich. Über drei Hauseingänge sind die Wohnungen mit je zwei bis vier Zimmern in verschiedenen Grundrissen zu erreichen. Ihre Wohnfläche liegt zwischen 50 und 122 Quadratmetern. Die kleinen Wohnungen seien laut Lanz bereits verkauft. Wie Eric van Geisten berichtete, bereitete der hohe Grundwasserspiegel sowie eine sogenannte Torflinse im Verlauf eines früheren Wassergrabens bei der Gründung besondere Schwierigkeiten. Die Linse musste entfernt und der Hohlraum mit festem Material verfüllt werden.

Der Vorgängerbau, vor über hundert Jahren als Vereins- und Konzerthaus erbaut, hatte einen Saal, in dem am 26. Mai 1945 das erste Nachkriegskonzert mit Werken von Verdi, Puccini und Bizet stattfand. Im „Haus der Offiziere“ gab es zur DDR-Zeit gelegentlich öffentliche Konzerte. Im kleinen Park an der Hegelallee ließen die Russen 1961 eine Bronzestatue, die Wladimir Iljitsch Lenin darstellte, aufstellen. Park und Bronze standen seit 1987 unter Denkmalschutz. Das Areal erwarb der Projektentwickler Dirk Onnen vor zehn Jahren. Onnen ließ die Statue September 2004 ohne den Segen der Denkmalbehörde vom Sockel heben und nach Oldenburg transportieren. Wo sich der Lenin derzeit befindet, konnte am Donnerstag niemand sagen. „Ich nehme an, er ist noch in Oldenburg eingelagert“, vermutet Lanz. Das Investorenkonsortium habe das Grundstück von der Firma Onnen erworben – ohne Lenin. Günter Schenke

Günter Schenke

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