zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schicksal vom Freizeitpark Drewitz weiter unklar Realisierung des Parks vom geplanten Verkaufscenter abhängig

Drewitz. Die Planung für den Freizeitpark Drewitz liegt weiterhin auf Eis.

Stand:

Drewitz. Die Planung für den Freizeitpark Drewitz liegt weiterhin auf Eis. Nach kontroverser Diskussion zog Oberbürgermeister Jann Jakobs am Mittwochabend auf der Sitzung der Stadtverordneten die Wiedervorlage der Satzungsänderung zum Vorhabens- und Erschließungsplan Nr. 12 „Freizeitpark Drewitz“ vom Januar 1999 zurück. Zuvor hatte die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Elke von Kuick-Frenz, auf eine untrennbare Verknüpfung der Freizeiteinrichtung mit der Errichtung von Einzelhandelsflächen hingewiesen. „Das ist Bestandteil des Vorhabens- und Erschließungsplans Nr. 12“, sagte sie. Doch genau an diesen 9000 Quadratmetern Verkaufsfläche scheiden sich die Geister sogar innerhalb der Parteien. Peter Lehmann (CDU) verwies darauf, dass ein erneutes Gutachten über die Auswirkung dieser Verkaufsflächen auf die übrige Stadt das „Aus“ für das Projekt bedeuten würde. „Damit ist doch der Vorhabens- und Erschließungsplan Nr. 12 gestorben“, gab er zu bedenken. Das sah sein Fraktionskollege Wolfgang Cornelius ganz anders. „Bereits 1997 haben alle maßgeblichen Träger öffentlicher Belange diese Verkaufsflächen kritisiert“, sagte er. Das sei neben der Industrie- und Handelskammer auch der Einzelhandelsverband gewesen. „Wir müssen jetzt ganz aktuell die Verträglichkeit mit der Innenstadt prüfen“, so Cornelius. Denn das vorgesehen Sortiment umfasse mit Sport, Familie und Freizeit ein Segment, das bereits andernorts abgedeckt sei, wenn man zum Beispiel an das Sportkaufhaus in der Brandenburger Straße denke. Zudem seien auch im Potsdamer Center im Hauptbahnhof neue Angebote entstanden. „Ich erinnere nur seinerzeit an die Auswirkungen des Stern-Centers auf die Potsdamer Innenstadt“, sagte Cornelius. Damals habe man mit einer Prognose von acht bis neuen Prozent gearbeitet. „Tatsächlich zieht das Stern-Center inzwischen 50 Prozent der Kaufkraft an sich.“ Cornelius forderte daher umgehend ein aktuelles Gutachten, sonst sei der Aufstellungsbeschluss für den Bau des Freizeitparks sofort anfechtbar. „Dann müssen wir entweder den alten 98er Beschluss verlängern oder das Projekt in Gänze ablehnen“, schlussfolgerte daraus Rolf Kutzmutz (PDS). Götz-Thorsten Friedrich (CDU) sieht noch immer große Unklarheiten beim Investor. „Der hat bis heute seine Hausaufgaben nicht gemacht“, kritisierte er. Und Peter Schüler (Bündnis 90/Die Grünen) möchte die Angelegenheit noch einmal im Stadtentwicklungsausschuss behandelt wissen. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })