HINTERGRUND: Schiefergas und Klimaschutz
Die weltweite und langfristige Verfügbarkeit von Schiefergas ist unsicher, gibt Nico Bauer aus dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK zu bedenken. „Unter bestimmten Umständen könnte es durchaus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, meint er.
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Die weltweite und langfristige Verfügbarkeit von Schiefergas ist unsicher, gibt Nico Bauer aus dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK zu bedenken. „Unter bestimmten Umständen könnte es durchaus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, meint er. Es sei dafür aber notwendig, dass die Methan-Emissionen bei der Förderung gering blieben. „Wichtiger noch: Falls der Einsatz von Shale-Gas – etwa in den USA – die Nutzung der emissionsintensiveren Kohle reduziert, würde dies nicht in jedem Fall auch den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen verringern. Denn die geringere Nachfrage nach Kohle in Ländern mit Shale-Gas-Nutzung könnte dazu führen, dass die Kohle exportiert wird, und einfach nur anderswo zum Einsatz kommt.“ Ohne eine wirksame Klimapolitik, die die Treibhausgasemissionen beschränkt, sei deshalb eher damit zu rechnen, dass die höhere Verfügbarkeit von Shale Gas zu höheren Gesamtemissionen führen wird, gibt Klimaforscher Bauer zu bedenken. „Außerdem muss betont werden, dass auch die verfügbaren Reserven von konventionellem Erdgas sehr groß sind.“ Diese vergleichsweise günstigeren Lagerstätten seien allerdings weit abgelegen von den Weltmärkten. Investitionen in die Transportinfrastruktur und die Integration der Gasmärkte könnten hier einen Beitrag zu Klimaschutz und günstiger Energieversorgung leisten. „Die Deckelung der CO2-Emissionen bleibt aber unerlässlich.“ Kix
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