ATLAS: Schieflage
ATLAS Dirk Becker hofft, dass die Sanierung der Stadtmauer erst der Anfang ist Die Stadt hat sich Zeit gelassen. Zehn Jahre lang war das letzte, 160 Meter lange zusammenhängende Stück Stadtmauer in der Großen Fischerstraße Stiefkind, wenn es um Sanierungsmaßnahmen ging.
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ATLAS Dirk Becker hofft, dass die Sanierung der Stadtmauer erst der Anfang ist Die Stadt hat sich Zeit gelassen. Zehn Jahre lang war das letzte, 160 Meter lange zusammenhängende Stück Stadtmauer in der Großen Fischerstraße Stiefkind, wenn es um Sanierungsmaßnahmen ging. Seit gestern nun wird der erbarmungswürdige Zustand der, 1772 unter König Friedrich Wilhelm I. errichteten Stadtumfriedung, von Baudenkmal-Pflegern behandelt. Zeit wurde es auch, da das alte Gebilde, schon mürbe im Fundament, eine bedrohliche Schieflage annahm. Bürgerzorn hat hier wieder einiges bewegt. Die Kosten für die Sanierung stehen bereit, bis Dezember sollen die Arbeiten an der Stadtmauer abgeschlossen sein. Somit wird eines der kleineren Wahrzeichen dieser Stadt nicht länger mehr ein schmuddeliges Schattendasein fristen. Wo viel Tamtam um den Wiederaufbau der historischen Mitte gemacht wird, bleiben andere sanierungsbedürftige Ecken der Stadt, die auch zu Potsdams Geschichte gehören – manches Weberhäuschen zum Beispiel – links liegen. Vielleicht ist die Stadtmauer ein Anfang. Denn der Zahn der Zeit nagt, wenn niemand etwas unternimmt, so lange, bis kaum etwas übrig ist. Dann kann man zwar über Wiederaufbau nachdenken, aber soweit sollte es nicht erst kommen.
Dirk Becker
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