Landeshauptstadt: Schinkelhalle als Bonbon
Grüne und Kulturschaffende gegen Verkauf des Baus
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Berliner Vorstadt - Die Schinkelhalle auf dem Kulturareal Schiffbauergasse soll nicht verkauft, sondern als Bonbon für potenzielle Interessenten die Ausschreibung des Marketings für den Kulturstandort aufwerten. Das fordern Potsdams Bündnisgrüne und wollen einen entsprechenden Antrag für die Stadtverordnetenversammlung vorbereiten, kündigte Fraktionschef Nils Naber gestern nach einem Treffen mit Kulturschaffenden an. Bekanntlich versucht der Sanierungsträger schon seit Monaten vergeblich, die Halle an den Mann zu bringen, deren Verkaufserlös als Bestandteil der Gesamtfinanzierung des Kulturstandorts fest eingeplant war. Stattdessen müsse man nach anderen, „kreativen Finanzierungsmodellen“ suchen, forderte Naber. Als Beispiel nannte er ein Leasingmodell oder eine Vermietung des Objekts.
Auch die Kulturträger sind für einen Verbleib der Halle im städtischen Eigentum. Er habe sowohl dem städtischen Kulturamt als auch dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) ein Angebot unterbreitet, wie man die seit Monaten ungenutzte Schinkelhalle wenigstens in Abständen bespielen könne, sagte Rico Heidler vom Trollwerk Art e.V.. Auf eine Antwort warte er von beiden bis heute.
Kritik übte er an der technischen Ausstattung der Halle, die für die Durchführung von Großveranstaltungen ungeeignet sei. Das betreffe vor allem die unterdimensionierte Stromversorgung.
Unzufrieden sind die Kulturschaffenden nach wie vor mit der Vermarktung des für insgesamt 100 Millionen Euro sanierten Geländes. Man habe sogar schon überlegt, mit allen Kulturträgern vor Ort eine Betreiber-GmbH zu gründen, sagte Heidler. Dem stünden allerdings die teils zuwiderlaufenden Interessen der Beteiligten im Wege. Wie berichtet, will die Stadt Marketing und Management des Kulturstandorts ausschreiben. Im Frühjahr hatte die Kölner Agentur AWC zur Belebung des Areals empfohlen, Betrieb und Marketing in fremde Hände zu legen.pee
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