zum Hauptinhalt

Sport: Schlaflose Nacht für Pechvogel Rudolph

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 empfängt nach dem 1:2 in Chemnitz am Samstag Rot-Weiß Oberhausen

Stand:

Matthias Rudolph hatte eine unruhige Nacht zum Donnerstag. „Ich habe fast gar nicht geschlafen“, sagte der Abwehrspieler des Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03, dem am Mittwochabend bei der 1:2-Niederlage beim Chemnitzer FC ein Eigentor unterlaufen war. „Das war das erste Eigentor in meinem ganzen Leben, und natürlich grübelt man danach, wie man das hätte vermeiden können“, erzählte der 29-Jährige gestern vor dem Auslaufen eines Teils der Mannschaft im Babelsberger Park. „Ich habe mir die Szene schon auf der Rückfahrt nach Babelsberg im Internet fast 20 Mal angeschaut und mich gefragt, ob ich anders hätte stehen müssen.“ Nach einer Flanke des Chemnitzers Fabian Stenzel von rechts vor das SVB-Tor hatte CFC-Stürmer Pavel Dobry den Ball verpasst, der aber vom Oberschenkel des am linken Pfosten stehenden Pechvogels Rudolph in die rechte Torecke trudelte (48.).

Daniel Zacher, der im Babelsberger Tor seine Drittliga-Premiere erlebte, war in dieser Szene ohne Chance. Beim zweiten Chemnitzer Treffer durch Marcel Wilke (61.) sah er beim Hinauslaufen allerdings nicht sehr gut aus, denn er verpasste den Flankenball Marcel Schlossers, den Wilke dadurch einköpfte. „Stimmt, das zweite Tor geht ein bisschen auf meine Kappe“, räumte Zacher ein. Insgesamt aber war er „zufrieden mit meinem ersten Punktspiel seit zweieinhalb Jahren“, so der 1,96-Meter-Mann. Er hatte vor 5046 Zuschauern seine stärksten Szenen, als er einen Schuss Simon Tütings von halblinks mit den Fingerspitzen noch aus der Ecke kratzte (33.) und einen Kopfball Florian Hörnigs aus Nahdistanz entschärfte (63.).

Cheftrainer Dietmar Demuth wird es nun nicht leichtfallen zu entscheiden, ob er am morgigen Samstag erneut Zacher oder – wie in allen 48 Drittliga-Spielen zuvor – wieder Marian Unger zwischen die Pfosten schickt. Babelsberg empfängt morgen mit Rot-Weiß Oberhausen einen Gegner, der am Mittwoch daheim dem FC Carl Zeiss Jena 1:2 unterlag und in der Tabelle mit 7 Punkten zwei Plätze unter dem SVB (8) auf Rang 17 steht. „Gegen Oberhausen gibt es keine Ausreden. Wir spielen zu Hause und wir müssen gewinnen“, sagte Mittelfeld-Regisseur Dominik Stroh-Engel, der am Mittwoch als Ungers Stellvertreter die Kapitänsbinde trug. „Mit drei Punkten am Samstag könnten wir uns gleich wieder mehr vom Tabellenkeller absetzen. Wichtig ist, dass wir die Ruhe bewahren, weiter hart arbeiten und an uns glauben.“ Die Niederlage am Mittwoch sei auch darauf zurückzuführen, „dass wir drei, vier Ausfälle wie zuletzt in einem Drittliga-Spiel nicht verkraften“, so Stroh-Engel. „Wir müssen dazu kommen, dass sich jeder voll auf seine Aufgabe konzentriert – das fehlt uns im Augenblick. Dann gewinnen wir auch wieder Spiele.“

Dietmar Demuth hadert auch mit den bisher 13 Gegentreffern seiner Mannschaft. „Das sind zu viele. Wir müssen wieder mehr Sicherheit in unser Spiel bringen und versuchen, hinten die Null zu halten.“ Das gelang in dieser Saison erst einmal beim 3:0-Heimsieg gegen Erfurt. Bei Jahn Regensburg und Preussen Münster (je 1:1) hatte Nulldrei ebenso geführt wie zuletzt daheim gegen die SpVgg Unterhaching (1:2) und jetzt in Chemnitz. „Und viermal konnten wir den Vorsprung nicht halten“, so der Coach. „Da muss man sich schon fragen, woran das liegt. An fehlender Einsatzbereitschaft? An mangelnder Disziplin?“ Am Samstag gegen den Zweitliga-Absteiger, den Torwartrainer Sebastian Rauch bei dessen 4:1 daheim gegen Sandhausen beobachtete, muss Demuth möglicherweise auf Sergej Evljuskin verzichten, der sich am Mittwoch während des Spiels einen leichten Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zuzog. Stürmer Markus Müller erlitt in Chemnitz eine Prellung am rechten Fuß, hofft aber, bis morgen wieder fit zu sein, zumal hinter dem Einsatz Nicolas Hebischs nach dessen Kapselruptur im rechten Sprunggelenk noch ein Fragezeichen steht.

Matthias Rudolph wird wieder dabei sein und blickt deshalb lieber nach vorn. „Das Gute ist“, meinte er, „dass es am Samstag schon weitergeht und man nicht mehr lange über das Spiel am Mittwoch nachdenken kann.“

Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })