MEINE Woche: Schlafmangel

Kursfahrt mit meinem Deutsch-Kurs. Seit Montag. Da bleibt der Schlaf natürlich außen vor. Und es hat viele Erfahrungen gebracht. So weiß ich jetzt, dass zu viel Bier auf dem Teppich einen penetranten Ethanol-Geruch hinterlässt, aber keine Flecken Meine Erwartungshaltung war übrigens schon Montag kurz vor der Abfahrt getrübt, als der Tag damit begann, dass ich wegen des falsch gestellten Weckers eine Stunde zu früh aufstand. So rief mich in der Bahn meine verwunderte Mutter an, um zu fragen, warum ich schon unterwegs sei. Wenigstens habe ich so zum ersten Mal Tabak um 6.30 Uhr morgens gekauft – und konnte danach noch einmal zurückfahren, um alles einzupacken, was ich vergessen hatte. Ernüchternd war auch die Zugfahrt und die Erkenntnis, dass wenn Lehrer sagen, man müsse fünf Minuten zum Bus laufen, sie in Wahrheit fünf Meter meinen, weshalb das Anzünden gewisser gesellschaftsakzeptierter Drogen verschwenderisch war Zusätzlich launeverschlechternd wirkte der chronisch werdende Schlafmangel, durch ein um 8 Uhr beginnendes Frühstück verursacht. Zudem konnte ich die obligatorische tägliche Dosis Kaffee erst beim Abendbrot einnehmen. Die Aussichten für das Wochenende sehen besser aus: Schlafen und das Rauchen aufgeben. Dafür kann ich bald die Halbjahreszeugnisse einsehen.

Anne Yu Barsuhn ist 16 Jahre alt und Schülerin in Potsdam.