ATLAS: Schlechter Ruf
Juliane Wedemeyer über viele neue Jobs an der Hotline
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Das klingt eigentlich nach einer guten Nachricht: Das neue Easyjet-Callcenter wird in Potsdam 100 Arbeitsplätze ab Januar schaffen, bereits mehr als 300 Potsdamer und Pendler aus dem Umland haben allein in den vergangenen zwei Monaten einen neuen Job beim Telefondienstanbieter SNT gefunden. Die Branche wächst und gedeiht, für Potsdam bedeutet das vor allem eins: Mehr Arbeitsplätze. Doch was sind das für Arbeitsplätze? Von den rund 2500 Callcenter-Angestellten in Potsdam haben laut Arbeitsagentur nicht einmal 2000 einen sozialversicherungspflichtigen Job. Und selbst wenn, mit einem Lohn, der in Potsdam zwischen 1100 und 1700 Euro brutto liegen soll, kann mancher Arbeitnehmer seine Familie nur ernähren, wenn er zusätzlich vom Staat Unterstützung erhält. Bei Gewerkschaften hat die gesamte Branche ohnehin einen schlechten Ruf, den Mitarbeitern werde zu wenig bezahlt, oft müssten sie unter enormem Druck arbeiten. Umso wichtiger ist es, dass die für Potsdam so bedeutende Branche diesen Ruf los wird, indem sie für gute Arbeitsbedingungen und angemessene Entlohnung sorgt. Die großen Hotline-Anbieter wie SNT oder Arvato, der die Nummer Eins in Deutschland ist, müssten dabei mit guten Beispiel vorangehen. Teilweise tun sie es schon.
Juliane Wedemeyer
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