zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schlechtes Timing

ATLAS Von Günter Schenke Zwei Monate keine Rente, kein Lohn oder Gehalt oder andere Einkünfte – das kann manch einen an den Rand der Existenz bringen. So geht es den Gastronomen im Abschnitt Dortustraße zwischen Hegelallee und Gutenbergstraße.

Stand:

ATLAS Von Günter Schenke Zwei Monate keine Rente, kein Lohn oder Gehalt oder andere Einkünfte – das kann manch einen an den Rand der Existenz bringen. So geht es den Gastronomen im Abschnitt Dortustraße zwischen Hegelallee und Gutenbergstraße. Sie beklagen, dass der Sanierungsträger ausgerechnet in den besten Monaten der Saison den westlichen Gehweg sanieren lässt. Niemand bucht ein Hotel mit Presslufthammer vor der Tür oder sucht als Tourist ein Restaurant, zu dem er sich über Kiesberge den Weg bahnen muss. Manch Betroffener, der zudem Verantwortung für seine Mitarbeiter trägt, rechnet mit Einbußen von bis zu 90 Prozent. Das kann die Existenz kosten. Gewiss, der Sanierungsträger befindet sich in einer Zwangslage. Er muss zum Beispiel die Arbeiten im Sanierungsgebiet so koordinieren, dass die Innenstadt nicht völlig zum Erliegen kommt und dass die vordringliche Karstadt-Baustelle in der Jägerallee zum Eröffnungstermin im nächsten Jahr erledigt ist. Doch entschuldigen kann diese „sehr enge Terminkette“ die Benachteiligung der Geschäftsleute in der Dortustraße nicht. Schwer wiegt auch, dass der Sanierungsträger nicht rechtzeitig das Gespräch mit den Betroffenen gesucht hat. Die Submission, das heißt die Auswahl der ausführenden Firma, erfolgte am Freitag, die Beratung mit den Bürgern am Montag. An den Terminen war nicht mehr zu rütteln – ein sehr schlechtes Timing.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })