ATLAS: Schleierhaft
Michael Erbach appelliert beim Streit um das Griebnitzseeufer an die Vernunft
Stand:
Drei der Villenbesitzer am Griebnitzseeufer haben Recht bekommen: Ihre Grundstücke sind kein freies Land, die von der Stadt beanspruchten Betretungsrechte gelten nicht. Das ist - zwischenzeitlich gesehen – eine herbe Niederlage für die Stadt. Am großen Ziel, am Ufer des Griebnitzsees einen Uferpark zu errichten, ändert der Richterspruch nichts. Durch die Verabschiedung des B-Plans steht fest, was am Seeufer in der Zukunft passieren wird. Allerdings sind die siegreichen Anlieger momentan in der Vorhand: Theoretisch könnten sie den Uferweg auf ihren Grundstücken dicht machen. Ob die Stadt dann die juristischen Mittel hat, diese Sperrung gleich wieder aufzuheben, ist fraglich. Überhaupt: Auch in den kommenden Monaten werden es allein Richter sein, die den Status des umstrittenen Geländes bestimmen. Dabei gäbe es ja die Möglichkeit, durch vernünftige Gespräche zwischen der Stadt und den Anliegern zumindest eines zu erreichen: nämlich einen Status Quo bis zu einer endgültigen Einigung, der es den Potsdamern und Gästen der Stadt erlaubt, auch weiterhin das Gewohnheitsrecht einer öffentlichen Nutzung des Uferwegs wahrzunehmen. Warum ein solcher Appell an die Vernunft der Anlieger von Journalisten kommen muss und nicht von der Stadt, ist schleierhaft.
Michael Erbach
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