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ATLAS: Schlichten

Man könnte es eine Posse nennen, wenn sich dahinter nicht ein Drama verbergen würde. Die Stadt verkauft ein Grundstück in Toplage mit dem Ziel, ein verlorengegangenes Stück Weltkulturerbe wiederherzustellen – die vollständige Matrosenstation Kongsnaes mit ihrer einstigen Zierde, der Ventehalle.

Von Peer Straube

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Man könnte es eine Posse nennen, wenn sich dahinter nicht ein Drama verbergen würde. Die Stadt verkauft ein Grundstück in Toplage mit dem Ziel, ein verlorengegangenes Stück Weltkulturerbe wiederherzustellen – die vollständige Matrosenstation Kongsnaes mit ihrer einstigen Zierde, der Ventehalle. Doch alle Beteiligten sind heillos zerstritten. Die nicht eben zum Armenhaus zählenden Anwohner der beschaulichen Schwanenallee, die einen Schaden fürs Welterbe befürchten – und mit einiger Sicherheit auch den Krach vor ihrer Haustür meinen, den ein Restaurant mit sich bringt. Der Investor, der – bei allen Schwüren, es gehe ihm darum, Potsdam ein Stück Welterbe wiederzugeben – auch ein naturgemäßes Interesse daran haben muss, das Grundstück wirtschaftlich rentabel zu entwickeln. Und letztlich die Stadt, die all das von Anfang an durch eine angemessene Anwohnerbeteiligung hätte verhindern können. Bevor nun Jahre über Gerichtsprozessen ins Land gehen, sollten die drei Parteien versuchen, unter der Moderation eines unabhängigen Schlichters einen Konsens für Kongsnaes zu finden.

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