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Landeshauptstadt: Schließtag in der Bibliothek

Offener Brief wegen geplanter Zuschusskürzungen

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Offener Brief wegen geplanter Zuschusskürzungen „Mit großer Sorge und Verärgerung haben die Mitglieder der Potsdamer Bibliotheksgesellschaft erfahren, dass der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes erneut lebensnotwendige finanzielle Mittel entzogen werden sollen.“ Das schreibt die Bibliotheksgesellschaft in einem Offenen Brief an die Stadtverordnetenfraktionen sowie an Oberbürgermeister Jann Jakobs im Vorfeld der heute Abend stattfindenden Sitzung des Kulturausschusses. Der städtische Geschäftsbereich II, zu dem die Bibliothek gehört, soll in diesem Jahr gut 1,4 Millionen Euro einsparen, davon eine gute Million über Zuschussreduzierungen. Für den Teil der Stadtbibliothek bedeutet dies im laufenden Jahr noch keine Einschnitte, im kommenden Jahr jedoch eine Reduzierung des Zuschusses zunächst um 204 500 Euro, in den weiteren Jahren bis 2007 kumulierend um je 350 600 Euro. Wie Bibliotheksdirektorin Marion Mattekat den PNN gestern auf Anfrage sagte, wisse sie nicht, wie das dann realisiert werden solle. „Wir rechnen dann mit einem wöchentlichen Schließtag in der Hauptbibliothek, mit der Schließung zweier Zweigbibliotheken sowie mit dem Abbau von insgesamt acht Stellen“, so die Direktorin. Das bedeute zwar nicht unbedingt, dass die Mitarbeiter ganz entlassen würden – in der Bibliothek jedoch drohe der Stellenabbau. Dazu könne sie sich aber nicht weiter äußern. Wie Lutz Partenheimer von der Bibliotheksgesellschaft den PNN mitteilte, müsse der Protest jetzt beginnen, denn die Kürzungen seien jetzt bis 2007 zu beschließen: „Kaum hat sich das Land Brandenburg nach langen Querelen endlich dazu bequemt, der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek für die nächsten Jahre einen – wenn auch gekürzten Zuschuss – zu garantieren, lassen neue Sparpläne, diesmal von Seiten der Stadt Potsdam, weitere massive Einschränkungen für die Benutzer dieser Einrichtung befürchten.“ Wer Bibliotheken in ihrem Bestand angreife, lege die Axt an die kulturellen Wurzeln der Gesellschaft, heißt es. Er trage die Verantwortung für den weiteren dramatischen Rückgang des Bildungsniveaus. Detlef Gottschling

Detlef Gottschling

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