Landeshauptstadt: Schlimme Lage
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ATLAS Von Michael Erbach Eines darf sich Potsdam nicht gefallen lassen – dass das Land doppelt spart. Einmal die Fördermittel für den Bau des Spaßbades und den Landeszuschuss für die Sanierung der Stern-Schwimmhalle. Das Gutachten spricht sich nämlich nicht nur gegen die Errichtung des Freizeitbades aus, sondern radiert zugleich die marode Stern-Schwimmhalle mit weg. Zwar war seitens der Stadt geplant, auf die Schwimmhalle Am Stern zu verzichten. Aber im Ausgleich dafür sollte im Spaßbad ein kommunales 25-Meter-Becken entstehen. Dass die eine Halle erst gar nicht kommen und die andere abgerissen werden soll – das muss verhindert werden. Möglicherweise hatten die Gutachter nur Bevölkerungszahl und Quadratmeter an Hallenfläche im Blick und dabei missachtet, dass die Schwimmhalle Luftschiffhafen für eine intensive öffentliche Nutzung gar nicht infrage kommt. Daher ist es wichtig, dass die Einzelheiten des Gutachtens möglichst schnell bekannt und diskutiert werden können. Im Falle des Spaßbades droht es sich nun zu rächen, dass es den Investoren über die Jahre nicht gelang, ein tragfähiges Finanzkonzept zu erstellen, dass die Banken und die Förderinstitute überzeugt. Daher tragen sie auch die Verantwortung. Die Stadt hat die Aufgabe, gründlich zu verhandeln – zumal gerade das Spaßbadprojekt finanzielle Risiken birgt. Als Wahlkampfmunition taugt die jetzige Situation daher nicht. Schlimm genug ist die Lage allemal.
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